Band III

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Sprache, Schrift und Sporen:
Dialekte

Richtige Dialekte mit unterschiedlicher Grammatik gibt es im Jovischen nicht, wohl aber gab es früher auf der Io[1] regionale Unterschiede in Aussprache, Betonung und Wortwahl. So ist z. B. bekannt, dass Halbjupseitler[2] etwas „geschwollen“ redeten, wie zumindest Bewohner anderer Gegenden meinten. Jupseitler[3] sprachen aus der Sicht von Gegenjupseitler[4] „schrill“ und betonten nach oben; die Aussprache der Gegenjupseitler und ihre Betonung nach unten wurde von Jupseitlern hingegen als „dumpf“ empfunden.
Das alles hat sich inzwischen verwaschen. Seit die Jovianer in Jupolis zusammenleben, hat sich eine einheitliche Aussprache herausgebildet.
Die Erinnerung an ein „anderes Reden“ wurde allerdings in der „Romantik“ nochmals wachgerufen. Die Romanfiguren der Rollersagen[5] befleißigen sich einer Ausdrucksweise, wie sie früher den Halbjupseitlern nachgesagt wurde, auch wenn diese wahrscheinlich nie exakt so gesprochen haben. Es spricht aber einiges dafür, dass die meisten Rollerromane tatsächlich von Nachkommen der Halbjupseitler stammten, denn diese galten auch abseits der Sprachgewohnheiten als etwas „anders“. Auch waren unter ihnen die „Denklinge[6]“ überproportional vertreten.

Interessant wäre es, zu wissen, ob und wie sich die Sprache der Amalvianer[7] weiterentwickelt hat, falls es sie tatsächlich gibt. Durch die lange Abgeschiedenheit voneinander könnten Jovianer und Amalvianer mittlerweile wirklich unterschiedliche Dialekte sprechen.

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[1] ^ Die Io, oft auch Heimat-, seltener Rumpelmond genannt, ist der innerste der vier größten, sog. Galileischen Monde des Jupiters. Von hier stammen die Jovianer ursprünglich.

[2] ^ Halbjupseitler: Ehem. Bewohner der Halbjupseite[8]; s. Seite Die verschiedenen Seitler in Artikel Io-Zeit in Band IV.

[3] ^ Jupseitler: Ehem. Bewohner der Jupseite[9]; s. Seite Die verschiedenen Seitler in Artikel Io-Zeit in Band IV.

[4] ^ Gegenjupseitler: Ehem. Bewohner der Gegenjupseite[10]; s. Seite Die verschiedenen Seitler in Artikel Io-Zeit in Band IV.

[5] ^ Rollersagen oder -romane waren Geschichten über eine romantisierte Vergangenheit der Jovianer im Zeitalter der Romantik[11].

[6] ^ „Denklinge“ sind Personen, die deutlich weniger als die meisten Jovianer versuchen, gedankliche Anstrengungen zu vermeiden. Näheres s. Seite Denklinge in Kapitel Jovianer in Band II.

[7] ^ Die Amalvianer sind ein – vermuteter – Teil der ehemaligen Iovianer[12], die – vielleicht – den Großen Umzug[13] nicht vollends mitgemacht haben und – vielleicht – auf der Amalthea[14] zurückgeblieben sind; s. Seite Besiedlung der Amalthea in Artikel Der Große Umzug in Band IV.

[8] Halbjupseite: Die Zone zwischen Jupseite[9] und Gegenjupseite[10] auf der Io[1], in der der Jupiter am Horizont erscheint und dort nur etwa zur Hälfte zu sehen ist; s. Seite Die verschiedenen Io-Seiten in Artikel Io-Zeit in Band IV.

[9] Jupseite: Die Seite der Io[1], die dauerhaft dem Jupiter zugewandt ist; s. Seite Die verschiedenen Io-Seiten in Artikel Io-Zeit in Band IV.

[10] Gegenjupseite: Die Seite der Io[1], die dauerhaft vom Jupiter abgewandt ist; s. Seite Die verschiedenen Io-Seiten in Artikel Io-Zeit in Band IV.

[11] Die „Romantik“ ist eine Zeitspanne in der jovianischen Geschichte (ca. 150 – ca. 330 nGU[15]), in der die – auf Sporen[16] gesprochenen – Rollersagen[5] sehr verbreitet waren.
Näheres s. Artikel Romantik in Band IV.

[12] Iovianer (also mit „I“ statt mit „J“) hießen die Jovianer, als sie noch auf der Io[1] lebten.

[13] Als „Großer Umzug“ wird die Umsiedlung der Jovianer von der Io[1] auf den Jupiter bezeichnet.
Näheres s. Artikel Der Große Umzug in Band IV.

[14] Die Amalthea, auch „Großer Kartoffelmond“ genannt, ist ein sehr kleiner, unförmiger Mond mit eng um den Jupiter verlaufender Bahn und war ursprünglich als mögliches Ziel der Umsiedlung im Gespräch, als die Bewohnbarkeit des Jupiters noch nicht bekannt war. Näheres s. Besiedlung der Amalthea in Artikel Der Große Umzug in Band IV.

[15] nGU = „nach Großem Umzug[13]“, die jovisophische[17] Kalenderrechnung gewissermaßen.

[16] Die Sporen (Samen?) der Bunten Berge[18] werden als Kommunikations- und Speichermedium genutzt.
Näheres hierzu s. Artikel Sprache, Schrift und Sporen hier in Band III, bzw. (Herkunft) Buntbergsporen in Artikel Buntberginsel in Band I.

[17] „Jovisophisch“ = zur Jovisophie gehörig, auf ihr beruhend. Die Jovisophie ist die Lehre von der jovianischen Zivilisation, also der Kultur der Jovianer.

[18] Bunte Berge: Das „Gebirge“ auf der Buntberginsel, das in Wirklichkeit gar keines ist.
Näheres s. Seite Bunte Berge in Artikel Buntberginsel in Band I.

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