Band III

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Sitten und Benehmen:
Gastblumen

Gastblumenverzehr

Verzehr eines Gastblumen-
sträußchens    [G]

Ist man irgendwo eingeladen (oder lädt sich selber ein), bringt man zur Begrüßung ein Sträußchen sogenannter Gastblumen mit. Dieses wird nicht etwa in eine Vase gestellt, sondern mit einem „pfui!“ (genau wie bei den Tischsitten) entgegengenommen und auf der Stelle verzehrt. Der Verzehrende versucht dabei, ein wohliges Rülpsen hervorzubringen. Das ist die höflichste Form der Anerkennung und ersetzt das „unpfui“, das im Fall einer Gastblumen-Überreichung nur ausgesprochen wird, wenn das Rülpsen misslingt.
Wo viele Gäste zusammenkommen, nimmt der Gastgeber nur die ersten Sträußchen entgegen, und die übrigen Gäste verzehren ihre Gastblumen selber, ohne die dazugehörigen Höflichkeitsfloskeln und ohne Rülpsen. Dies wird immer wieder versehentlich falsch gemacht, und man kann sich trefflich blamieren damit, denn der Rülpser wird in diesem Fall natürlich von den anderen als Eigenlob für die mitgebrachten Blümchen aufgefasst.

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