Band III

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Sprache, Schrift und Sporen:
Sporeneinwurf

Wird eine solche Spore eingeworfen (so nennt man den Verzehr), geschieht Folgendes: Der Konsument fühlt sich von einer leichten Zuckung durchzogen, Signal dafür, dass die Spore „geöffnet“ ist. Und anschließend „empfindet“ er die Mitteilung, mit der die Spore besprochen wurde. Das heißt, er hört da nicht etwas, er empfindet es stattdessen. Diese Empfindung geht mit etwas Bildlichem einher, einer Erscheinung vor dem inneren Auge sozusagen. Das kennen wir auch: Wenn wir einen spannenden Roman lesen, entsteht auch in uns eine bildliche Vorstellung. Diese ist zwar nicht so stark, dass wir geradezu Bilder sehen würden, wo keine sind, aber dass da etwas Visuelles entstanden ist, erkennen wir an unserer Enttäuschung über das Aussehen der Darsteller, wenn der Roman später verfilmt wird.

Sporenwirkung

Eine Spore
beginnt ihre
Wirkung zu
entfalten

Das Bild, das der Jovi beim Verzehr einer Spore sieht, muss noch stärker sein, denn er kann es detailliert beschreiben – wenn auch nicht für lange Zeit.
Spannende Sporeninhalte sind dabei durchaus imstande, ihren sofortigen Weg ins Dramengedächtnis[1] zu nehmen und dort dauerhaft abgelegt zu bleiben (allerdings nicht beliebig von dort wieder abrufbar). Weniger spannende Inhalte, also alles, was jeglicher „Dramaturgie“ entbehrt, wie etwa eine trockene Mitteilung oder nüchterne Anleitung, landet freilich nicht dort, sondern wandert ins Normalgeächtnis, fällt also irgendwann dem ganz normalen Vergessen anheim.

Sporeninhalte werden natürlich unendlich schneller aufgenommen, als sie aufgesprochen wurden. Ein Buch ist ja auch schneller gelesen als als geschrieben und ein Film schneller gesehen als gedreht, aber das Sporenerleben geht nochmal erheblich schneller vonstatten.

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[1] ^ Das Dramengedächtnis ist der nicht-vergessliche Teil des Jovianer-Hirns. Gespeichert werden aber nur dramaturgisch aufbereitete Ereignisse, Erzählungen usw. Näheres hierzu s. Seite Gedächtnisformen in Artikel Seele und Verstand des Kapitels Jovianer in Band II.