Gesellschaftsordnung | Aufgaben der Jupolizei |
Die „Ordnung“ in der jovianischen Gesellschaft ist nichtsdestotrotz bestimmten Personen übertragen, und zwar den heutigen Jupolizeien.
Das „Jup“ im Wort „Jupolizei“ kommt natürlich von „Jupiter“, und das „olizei“ ist eine Abkürzung von „ordnungsliebende Zeitgenossen“.
Eine direkte Vorgängerorganisation seinerzeit auf der Io[1], also etwa eine „Ioolizei“, gab es nicht. Zwar wurde auch damals die Ordnung ordnungsliebenden Personen übertragen, aber sie bildeten noch keine Gruppe, wie die Jupolizei es tut mit ihren Uniformen und eigenem Fliegzeug[2]-Typ. Diese wurde erst ins Leben gerufen, um das Durcheinander beim Großen Umzug[3] einigermaßen zu entwirren, nicht zuletzt auch, um die Überführung des jovianischen Würfelschatzes[4] vom Rumpelmond[5] auf den Zentralplaneten[6] vor Neidern[7] abzusichern. Und weil längst nicht jeder jeden in dieser Ordnungstruppe kannte, kleideten sich die Jupolizeien einheitlich. So wusste man gleich, dass es seine Ordnung hatte, wenn einer dieser Ordner eine Anordnung aussprach.
In der Tat nannte man diese Personen auf dem Heimatmond vor dem Großen Umzug noch schlicht und einfach „Ordner“. Und jeder von ihnen war nicht mehr und nicht weniger als etwa ein Parkplatzwächter oder Bademeister bei uns. Frauen und Männer galten schon immer als gleich geeignet – sofern sie eben über diesen Ordnungssinn verfügen. Es bedurfte keinerlei Kennzeichnung, keines Mützchens und keiner Armbinde, denn jeder wusste, wer aus seiner Nachbarschaft mit dem Ordnungstalent ausgestattet war, und nie hatte es einen Fall gegeben (soweit erinnerlich), dass ein Ordner seine (undefinierten) Kompetenzen überschritten hätte, gar herrschsüchtig geworden wäre. Das gilt ebenso bisher für die jetzigen Jupolizeien.
Was es ist, was die Jupolizeien da vor den Augen tragen, wissen wir nicht genau. Es scheint Teil der Mütze zu sein und handelt sich wohl um eine Art Nachtsichtgerät. Vielleicht zusätzlich etwas, was das auf Jovianeraugen unterschiedliche Sehvermögen[8] ausgleicht. Möglich außerdem, dass es sich um eine einseitige Luminat[9]-Beschichtung handelt wie die der Schwarzhäuser[10]; in diesem Fall müssten die Brillengläser bei Dunkelheit leuchten – es wird angenommen, dass dies der Fall ist, eindeutig bestätigt ist es nicht.
Denkbar ist aber auch, dass die Gläser zwar außen schwarz, in Gegenrichtung aber völlig effekt- und wirkungslos sind und nach Meinung der Jupolizei einfach nur „gut aussehen“ und das Erkennen eines Jupolizeis als solchen erleichtern sollen.
Gesellschaftsordnung | Aufgaben der Jupolizei |
[1] ^ Die Io, oft auch Heimat-, seltener Rumpelmond genannt, ist der innerste der vier größten, sog. Galileischen Monde des Jupiters. Von hier stammen die Jovianer ursprünglich.
[2] ^ „Fliegzeug“ steht zusammenfassend für alle jovianischen Fluggeräte.
Näheres s. Artikel Fliegzeug hier in Band III.
[3] ^ Als „Großer Umzug“ wird die Umsiedlung der Jovianer von der Io[1] auf den Jupiter bezeichnet.
Näheres s. Artikel Der Große Umzug in Band IV.
[4] ^ Würfel – egal aus welchem Material – gelten bei den Jovianern als Wertgegenstände.
Näheres s. Seite Der Würfel in Artikel Joval und Würfel hier in Band III.
[5] ^ „Rumpelmond“ ist ein Beiname der Io[1].
[6] ^ Gemeint ist der Jupiter.
[7] ^ „Neider“ sind potenzielle Kriminelle unter den Jovianern; s. Seite Neider in Kapitel Jovianer in Band II.
[8] ^ Näheres hierzu s. Seite Asymmetrische Sinneswahrnehmung in Artikel Körper des Kapitels Jovianer in Band II.
[9] ^ Luminat ist eine Sonderform des Jomits[11] mit der Fähigkeit, Lichtverhältnisse umzukehren.
Näheres s. Seite Luminat in Artikel Energieversorgung in Band I.
[10] ^ Schwarz- oder Leuchthäuser sind Häuser mit äußerer Luminat-Beschichtung. Sie sind am Tag schwarz und leuchten bei Nacht. Näheres s. Seite Luminat in Artikel Energieversorgung in Band I.
[11] Jomit (ursprüngl.: Iomit) ist der Universalwerkstoff der Jovianer, aus dem so gut wie alles hergestellt werden kann.
Mehr dazu in Artikel Industrie in Band I.