Band III

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Joval und Würfel:
Das Joval

Joval

Das ist ein Joval. Jedenfalls eines von unzähligen möglichen Jovalen. Denn im Gegensatz zum Kreis oder Quadrat bleibt ein Joval auch dann ein Joval, …

Die Idealform des Jovianers ist das Joval (ursprünglich: „Ioval“), und es ist eine Errungenschaft, die er sogar über die Entdeckung des Rads stellt. Und in der Tat ist das Joval nicht nur ein ästhetisches Gebilde. Auch die in den Grundlikör[1] eingelassenen Sammler zur Erzeugung von Wellenkraft[2] sind in Jovalen ausgeführt. Inwieweit hierbei die Form ihren Beitrag zur Wirkung leistet, entzieht sich unserer Kenntnis.
Aber auch in der Ästhetik stellt das Joval sinnbildhaft die hohe zivilisatorische Entwicklungsstufe des Jovianervolks dar – sich selbst gegenüber. Denn einem anderen Volk gegenüber muss es ja nichts beweisen, da es kein solches gibt.

Jovale

… wenn es in die Höhe oder Breite gezogen wird. Auch ein auf den Kopf gestelltes Joval ist ein Joval.

Man könnte das Joval als die Trianglierung des Kreises bezeichnen. Womit es dessen Quadratur weit hinter sich lässt, denn im Unterschied zum Quadrat kennt der Triangel, im Sinne von Dreieck, ja unendlich viele Erscheinungsformen (wohingegen die Quadratur des Kreises bereits bei einer leichten Dehnung in nur eine Richtung schon keine Quadratur des Kreises mehr ist, sondern eine Viereckisierung der Ellipse) – so auch das Joval. Man kann es höher und breiter ziehen, ver- und entrunden und auf den Kopf stellen. Drehen kann man es zwar auch, aber das gilt (außer bei 180 Grad, also kopfgestellt) als unschön, als unjoval.

Jovale in der Praxis

Das Joval findet immer dort Anwendung, wo nach Harmonie und Perfektion gestrebt wird

Ein Joval bleibt ein Joval, solange es sich nicht zu sehr dem Kreis annähert und solange seine Seitenlinien nicht geradlinig zu werden drohen. Nicht dass die Jovianer etwas gegen Geraden oder Kreise hätten. Im Gegenteil, denn praktischer sind diese allemal. Aber eben nicht so schön, nicht so raffiniert, nicht so kultiviert, nicht so edel.

Jovalberechnung

Die jovianische Berechnung des Jovals ist etwas kompliziert – weshalb es meist nicht berechnet wird, sondern von einem bereits vorhandenen kopiert und zurechtgezurrt

Der Jovianer unterscheidet nicht so sehr wie wir zwischen Zwei- und Dreidimensionalem. Kreis und Kugel bzw. Rechteck und Quader sind für ihn fast dasselbe. Er braucht nicht zweierlei Wörter für Fläche und Körper. Das macht es für uns so schwierig, seine unterschiedlichen Anwendungen der Maßeinheit Liter[3] zu verstehen.
Und so gibt es auch das Joval sowohl als Fläche als auch als Körper. Das dreidimensionale Joval nennen wir zur besseren Unterscheidung „Volljoval“ – der Jovi selbst benutzt dieses Wort nicht.
Im Joval sieht der Jovianer ein Abbild der Natur an sich. Es steht gewissermaßen für die Vollkommenheit – in ihrer rundlichen Erscheinungsform zumindest. Denn man kennt auch noch einen Gegenpol dazu: die Vollkommenheit in ihrer eckigen Inkarnation. Und das ist der Würfel.

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[1] ^ „Grundlikör“ wird die Grundflüssigkeit inner- und außerhalb des Jupolis-Archipels[4] genannt, also des Offenen Ozeans[5] und des Dunklen Meers[6] einschließlich des Stadtmeers[7].

[2] ^ Wellenkraft ist die jovianische Technologie zur Erzeugung von Energie.
Näheres s. Artikel Energieversorgung in Band I.

[3] ^ Das Liter ist ein jovianisches Längenmaß (wenn auch offenbar leider nicht nur).
Näheres s. Seite Das Liter in Artikel Zeit- und andere Rechnungen hier in Band III.

[4] Der Jupolis-Archipel ist die Inselgruppe im Offenen Ozean[5], innerhalb der sich die Stadt Jupolis befindet. Er ist das Thema von Band I.

[5] Der Offene Ozean ist der die Inseln des Jupolis-Archipels[4] weiträumig umgebende Grundlikör[1].

[6] Das Dunkle Meer ist der gesamte Grundlikör[1] innerhalb der Inseln des Jupolis-Archipels[4]; ein Teil davon wird als Stadtmeer[7] bezeichnet.

[7] Als Stadtmeer wird der Teil des Dunklen Meers[6] bezeichnet, in dem Jupolis liegt (bzw. schwimmt).