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Man muss es einfach sagen: Ein Geschichtsbewusstsein haben die Jovianer nicht.
Die Vergangenheit ist den Jovianern unwichtig. Sie sehen ihre Existenz – irgendwie ja auch zurecht – als stetige Abfolge von Trieb- und Knirschphasen[1], als etwas Wellenartiges, das keiner Chronik wert sei, da sich ohnehin kein Entwicklungsstrang ergäbe. Wozu die Vergangenheit niederschreiben, wo doch beim Eintreten der nächsten Knirschphase alles zuvor „Geleistete“ schon wieder als unnütz und fruchtlos erachtet wird? Und wo doch beim Eintreten der nächsten Triebphase die „Geschichte“ eigentlich eben erst beginnt?
Und falls er doch Aufzeichnungen machen wollte, der Jovi – in welcher Schrift solle er dies tun? Es gibt keine mehr.[2]

Jedenfalls fast keine. Soweit wir wissen, gibt es unter dem gesamten Jovianervolk gerade mal drei Damen, die in der Lage sind, etwas aufzuschreiben, was jemand anders, auch in Zukunft, wird lesen können, und etwas zu lesen, was schon der Urgroßvater geschrieben hat. Es handelt sich um Labsalie von Altburg-Schmausenfeld[3] und ihre Zwillingstöchter Drea und Doria, die sich dabei ihrer Familienschrift[4] bedienen. Sie sind es auch, die die Asservatenstube betreiben.   weiter

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[1] ^ Trieb- und Knirschphasen: Die kollektiven Stimmungsschwankungen der Jovianer.
Näheres s. Artikel Trieb- und Knirschphasen in Band II.

[2] ^ Die jovianische Schrift ist ausgestorben (s. Artikel Sprache, Schrift und Sporen in Band III). Zwar kann der Jovianer nach wie vor schreiben, aber kein anderer kann es lesen, und meistens bald auch er selbst nicht mehr. Einzige Ausnahme: die Familienschrift[4].

[3] ^ Labsalie von Altburg-Schmausenfeld[5]: Derzeitige Bewohnerin der Alten Burg[6]

[4] ^ Die „Familienschrift“ ist die Schreibschrift derer von Altburg-Schmausenfeld[5], die einzige bekannte Schrift, die noch von Generation zu Generation weitergegeben wird.
Näheres s. Seite Die Familienschrift hier in Band IV.

[5] Familie von Altburg-Schmausenfeld: Die auf Alp von Altburg[7] und Hedi von Schmausenfeld[8] zurückgehende Familie, wohnhaft in der Alten Burg[6]

[6] Die „Alte Burg“ ist das Steingebäude auf dem Jupolis-Archipel[10], das noch von der Io[11] stammt und von Alp von Altburg[7] auf der Labsalinsel[12] neu aufgebaut wurde.
Näheres s. Seite Alte Burg in Artikel Labsalinsel in Band I.

[7] Alp von Altburg, genannt Kapitän Alp: Leiter der Umsiedlung der Jovianer von der Io[11] auf den Jupiter (s. Artikel Artikel Der Große Umzug in Band IV)

[8] Hedi von Schmausenfeld, zuvor von Schmauchenfels, zuvor von Fadland: zunächst Rosmars[9] Frau (s. Artikel Stadtchefzeit in Band IV), später Alps[7].

[9] Rosmar von Schmauchenfels: Erster und einziger Stadtchef von Jupolis (s. Artikel Stadtchefzeit in Band IV), damals noch Lebenspartner von Hedi[8]

[10] Der Jupolis-Archipel ist die Inselgruppe, innerhalb der sich die Stadt Jupolis befindet. Er ist das Thema von Band I.

[11] Die Io ist der innerste der vier größten, sog. Galileischen Monde des Jupiters. Von hier stammen die Jovianer ursprünglich.

[12] Die Labsalinsel ist die Insel im Südost/GW[13] des Jupolis-Archipels[10].
Näheres s. Artikel Labsalinsel in Band I.

[13] GW = Gegenwesten (s. Artikel Die sechs Himmelsrichtungen in Band III).