Band IV

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Stadtchefzeit:
Rosmars letzte Schmährede

Die Stimmung gegen Rosmar, die sich allmählich ausbreitete, machte diesen derart wütend, dass er sich zu einer noch viel irrwitzigeren Behauptung hinreißen ließ. Man muss es so nennen: Er schnappte vollends über. Allen Ernstes verkündigte er nun bei einem anderen Morgenbesuch von seiner Kanzel aus der fassungslosen Zuhörerschaft, dass dunkle Mächte ihm nach dem Leben trachteten, und zwar unter Führung dieser „altersschwachen und geistig umnachteten Greisin, die sich Hartkern nennt und nicht einmal so heißt!“

Rosmar übertreibt's

Rosmar übertreibt’s    [G]

Frau Hartkern auf diese Weise bloßstellen zu wollen, war an Dummheit kaum mehr zu überbieten. Denn jedes Kind wusste, dass der Name Hartkern nur ein Spitzname war. Und davon, dass Frau Hartkern weder altersschwach noch verwirrt war, konnte man sich mit einem einzigen Blick überzeugen oder dadurch, dass man sich ihre entlarvende Feststellung noch einmal zu Gemüte führte. Mit dem „nach dem Leben trachten“ aber hatte Rosmar es auf die Spitze getrieben. Denn da redete er von nichts anderem als einem, wie wir sagen würden, Mordkomplott, und sowas gibt es bei den Jovianern nicht. Ein Jovi kann sich unmöglich vorstellen, was das sein und heißen solle: jemandem nach dem Leben trachten. Das konnten nur die Worte eines Wahnsinnigen sein.
Doch damit nicht genug. Rosmar weiter: „Diese tatterige Idiotin schöpft ihr Ansehen daraus, dass sie verbreiten lässt, sie habe die Bewohnbarkeit des Zentralplaneten vorausgesagt. Doch sie lügt! Ich nämlich war es! Ich, Rosmar, hatte vorausgesagt, dass wir eines Tages …“
Der Rest ging im Getöse unter.

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