Seele und Verstand: Rappel und Überrappel | Die Knirschphase |
Dass sich ein solches gemeinschaftliches Empfinden zur Massenhysterie bzw. zur kollektiven Depression auswächst, ist dabei kein Wunder.
Versucht man, den seelischen Zustand eines Jovianers in der Triebphase zu betrachten, begegnet man einem redseligen, gar schwatzhaften, begeisterungsfähigen, fast draufgängerischem Individuum voller Tatendrang.
In der Knirschphase hingegen sondert sich der Einzeljovianer von seinen Artgenossen ab, so gut er kann. Er ist wortkarg, unschlüssig und voll der Befürchtungen.
Das unterschiedliche Sozialverhalten lässt sich am besten anhand eines Gleichnisses vom Zugabteil veranschaulichen:
Stellen wir uns einen U- oder S-Bahn-Zug zu verkehrsschwacher Tageszeit vor, in der die Anzahl der Fahrgäste nur einem Viertel der verfügbaren Sitzplätze entspricht. Wären wir Menschen ebenfalls von diesem Phasenwechsel betroffen, würden in der Triebphase alle Fahrgäste in denselben Wagen drängen, dort die am nächsten beieinander liegenden Plätze besetzen und sich so angeregt unterhalten, dass sie fast das Aussteigen vergäßen. In der Knirschphase hingegen würden sie sich in allen Wägen gleichmäßig verteilen und jeder versuchen, eine ganze Sitzgruppe für sich allein zu belegen, wo er dann schweigend vor sich hin starren würde.
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