Band II

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ANDERE LEBEWESEN: Dudel:
Kommen und Gehen

Vermutlich ist es für die „Gastgeber“ schmerzlich, wenn ein Dudel das Haus verlässt, aber niemand macht Anstalten, ihn zurückzuhalten. Wir wissen nicht, inwieweit dem Jovi der Begriff und das Gefühl der Freiheit geläufig ist, aber wenn, wird er den Dudel „frei“ nennen. Und dessen Nomadenleben war sicherlich, zumindest teilweise, Vorbild für das Vagabundieren der Roller in den Rollersagen[1], das es in Wirklichkeit wahrscheinlich nie gegeben hat.

Diese innere Zuneigung, wie sie der Mensch für seinen Hund, seine Katze oder seinen Wellensittich empfindet, gibt es bei den Jovianern für den Dudel wohl eher nicht. Wahrscheinlich fließen keine Tränen, wenn er weiterzieht. Denn der Dudel ist, sprechen wir es ruhig aus: auch lästig. Durch seinen bevorzugten Liegeplatz bildet er ein stetiges Hindernis. Außerdem weiß man von vornherein schon zu genau, dass er das Haus eines Tages verlassen wird. Und letztlich sieht ja der eine Dudel aus wie der andere und hört nicht auf einen Namen. Unterscheiden kann man Dudel nur an ihrem Sack, an dessen Farbe und Muster. Aber selbst das ist unzuverlässig, denn Dudelsäcke werden auch getauscht. Im Extremfall könnte also ein Dudel mit einem, sagen wir mal, rot-weiß gestreiften Sack das Haus verlassen, und anderntags einer mit demselben Sack wieder einziehen … das muss dann aber keineswegs derselbe Dudel sein!

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[1] ^ Rollersagen oder -romane waren Geschichten über eine romantisierte Vergangenheit der Jovianer im Zeitalter der Romantik[2].

[2] Die „Romantik“ ist eine Zeitspanne in der jovianischen Geschichte (ca. 150 – ca. 330 nGU[3]), in der die – auf Sporen[4] gesprochenen – Rollersagen[1] sehr verbreitet waren.
Näheres s. Artikel Romantik in Band IV.

[3] nGU = „nach Großem Umzug[5]“, die jovisophische[6] Kalenderrechnung gewissermaßen.

[4] Die Sporen (Samen?) der Bunten Berge[7] werden als Kommunikations- und Speichermedium genutzt.
Näheres hierzu s. Artikel Sprache, Schrift und Sporen in Band III, bzw. (Herkunft) Buntbergsporen in Artikel Buntberginsel in Band I.

[5] Als „Großer Umzug“ wird die Umsiedlung der Jovianer von der Io[8] auf den Jupiter bezeichnet.
Näheres s. Artikel Der Große Umzug in Band IV.

[6] „Jovisophisch“ = zur Jovisophie gehörig, auf ihr beruhend. Die Jovisophie ist die Lehre von der jovianischen Zivilisation, also der Kultur der Jovianer.

[7] Bunte Berge: Das „Gebirge“ auf der Buntberginsel, das in Wirklichkeit gar keines ist.
Näheres s. Seite Bunte Berge in Artikel Buntberginsel in Band I.

[8] Die Io, oft auch Heimat-, seltener Rumpelmond genannt, ist der innerste der vier größten, sog. Galileischen Monde des Jupiters. Von hier stammen die Jovianer ursprünglich.