Band IV

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Das Dreijovi-Manuskript:
Bewachung

enzy_iv_dreijovi15-17Die Faszination über das Dreijovi-Manuskript war jedenfalls ein paar Jahre lang riesig, und deshalb wurde es von der Jupolizei[1] bewacht. Nicht nur, weil ein Fälscher es hätte verschwinden lassen können, um einen Materialvergleich mit seinem Abklatsch zu verhindern – man befürchtete auch, dass das Urmanuskript gestohlen werden könnte. Von einem Neider[2], der sich anschließend damit brüsten könnte, es zu besitzen, und sich damit ebenfalls Ansehen zu erschwindeln. Das mag uns etwas komisch vorkommen, aber sowas gibt es. Hierbei nämlich geht es nicht etwa um öffentliches Ansehen, sondern solches in Ganovenkreisen.
Auch bei uns gibt es Leute, die Kunstwerke aus Museen rauben lassen, ohne sie anschließend zu Geld machen zu wollen. Auch nicht, um damit anzugeben – außer vielleicht ebenfalls in zwielichtiger Gesellschaft. Diese Kunstwerke sieht man manchmal nie mehr wieder. Vielleicht wollen die Diebe sie auch nur zerstören, aus einer unbegreiflichen perversen Lust heraus. Und sowas befürchtet man beim Dreijovi-Manuskript eben auch, daher die Bewachung.

Die heutige Bewachung durch zweimal tägliches Nachsehen, ob es wider Erwarten doch noch weggekommen ist, reicht inzwischen, denn das Interesse daran verging wieder, wie üblich, mit dem Auftritt der nächsten Knirschphase.

Natürlich könnten auch wir, die wir ja Abbildungen des Manuskripts haben, uns daran machen, es zu entziffern. Aber das ist nahezu unmöglich, da die Zeichen vermutlich Laute darstellen, die wir nicht nur nicht aussprechen, sondern nicht einmal hören könnten. Außerdem: Wer hat schon die Zeit, sich mit sowas zu befassen? Noch dazu, wenn es höchstwahrscheinlich aussichtslos ist. Aber interessant wäre es schon zu wissen, was da vor einigen tausend Jahren ein Iovi doch für wichtig genug gehalten hat, um es seiner Nachwelt für alle Zeiten schriftlich zu hinterlassen.
Dass es für diese dann kein Wissen mehr darstellen würde, sondern nur noch illustrierte Schnörkel, hat er oder sie sicher nicht geahnt.
 

Sollten Sie sich näher für das Dreijovi-Manuskript interessieren und sich vielleicht sogar an der Entschlüsselung seines Inhalts beteiligen wollen, finden Sie auf den Sonderseiten zu diesem Thema im Jovisophenzentrum größere Abbildungen seiner 17 Blätter sowie Erläuterungen dazu.

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[1] ^ Zu den Aufgaben der Jupolizei s. Seite Aufgaben der Jupolizei in Artikel Gesellschaftsordnung in Band III.

[2] ^ „Neider“ sind potenzielle Kriminelle unter den Jovianern; s. Seite Neider in Kapitel Jovianer in Band II.