Jupolis

Als gesichert gilt jedenfalls, dass das Manuskript tatsächlich von Iovianerhand stammt und nicht etwa von den Bovianer^[1] angefertigt und nächtens in jenem Schuppen platziert wurde. Natürlich wurde anfangs mit einigem Grausen auch diese Möglichkeit in Betracht gezogen. Da man von den Bovianern nichts weiß, weiß man ja auch nicht, ob sie schreiben und zeichnen können. Wenn sie das könnten, könnten sie auch Jovianer malen. Und die Bilder zeigen immerhin Höhlen, und das ist es doch, was die Bovis am besten kennen.
Aber man wurde sich schnell einig, dass das alles völlig unmöglich sei. In über 500 Jahren hatte kein einziges Mal jemand einen Bovianer außerhalb der Grünen Berge^[2] gesehen. Was auch immer sie taten in ihrem Gebirge – verlassen tun sie es keinen Schritt weit. Zwar bleibt es merkwürdig, dass sich unter den Jupolitanern^[3] keiner dazu bekannte, das Manuskript in dem Schuppen ausgelegt zu haben, aber von den Bovianern konnte er es nicht bekommen haben. Niemand hatte jemals Kontakt zu ihnen. So jedenfalls die felsenfeste Meinung der Jovianer.
Wir menschlichen Jovisophen^[4] hätten Anlass genug, das etwas anders zu sehen, da wir wissen, dass immerhin drei Jovianer mit noch ganz anderen Lebensformen in Kontakt stehen, nämlich uns. Es gibt also durchaus die merkwürdigsten Kontakte zwischen Lebewesen.
Aber auch wir sind der Meinung, dass das Dreijovi-Manuskript iovianischen Ursprungs ist.