Band IV

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Romantik:
Roller und Ritter

Es liegt nahe und ist legitim, diese Roller mit den europäischen Rittern zu vergleichen, also irdischen Reitern, die ihr Pferd ja auch noch nicht fuhren, so wie wir heute unsere Motorräder und Autos. Und merkwürdigerweise scheint der Jovianer seine Altvordern ebenso mit Edelmut ausschmücken zu wollen wie wir.

Ein gewisser, durchaus reizender Unterschied zwischen der iovianischen Rollerzeit und der irdischen Ritterzeit liegt darin, dass unsere Ritter allesamt Männer waren, von Minne (=Liebe) zu einem holden Burgfräulein beseelt, während sich dieses Geschlechterverhalten in den Rollerromanen nicht dergestalt festmachen lässt, sondern mischt. Das hat nun überhaupt nichts damit zu tun, dass die Jovianerinnen gefordert hätten, als Rollerinnen gleichgestellt zu werden, sondern kommt einfach daher, dass bei den Jovianern die Mädchen von jeher mindestens so kühne Mofaflieger sind wie die Jungen. Eine Zeit, in der nur (oder auch nur vorwiegend) männliche Wesen Mofas fliegen oder rollen, ist somit nicht vorstellbar. Und so kommt es, dass in den Rollerromanen die Hälfte der „Ritter“ Damen sind und die Hälfte der „Burgfräulein“ Herren. Diese nennen wir in der deutschsprachigen Jovisophie[1] „Junker“, also „Burgjunker“, da uns eine männliche Entsprechung zu „Fräulein“ fehlt, die es im Jovischen[2] durchaus gibt. Jedenfalls ist festzustellen, dass in den Rollersagen auch mal die fahrende Rollerin einen feschen Kerl auf der Burg verehrt und nicht immer nur umgekehrt. Mag uns etwas ungewohnt anmuten, aber vielleicht sollte man Roller- und Ritterzeit und -romane auch nicht allzu sehr miteinander vergleichen.

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[1] ^ Die Jovisophie ist die ehrwürdige Lehre von der jovianischen Zivilisation. Die Jovisophische Gesellschaft[3] (JoSoGes) vertritt diese Lehre, die sich bewusst nicht „Wissenschaft“ nennt, auf der Erde.

[2] ^ Jovisch bzw. das Jovische ist die Sprache der Jovianer (s. Artikel Sprache, Schrift und Sporen in Band III).

[3] Die Jovisophische Gesellschaft (JoSoGes) ist die Gemeinschaft der Menschen, die sich zum Ziel gesetzt haben, die Menschheit, also die Erdbewohner, über die Existenz der Jovianer, also der Jupiterbewohner, aufzuklären.
Diese Enzyklopentalogie z. B. ist eine Publikation der Jovisophischen Gesellschaft.