Band III

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Kommeltechnik:
Sonstige Verwendungsformen

„Sich selbst im Kommel zu sehen“ geht natürlich auch einfacher, denn der Kommel kann auch als Spiegel genutzt werden. Ebenso kann man sich über ihn beim Sprechen zuhören oder an sich schnuppern.
Ansonsten verwendet man ihn v. a. noch als Telefon (Bildtelefon, versteht sich) für Verabredungen, wobei sich zwei oder mehr Geräte direkt zusammenschließen. Sind es mehr als zwei (eine Konferenzschaltung, wie wir sagen würden), sieht der Einzelne die Gesichter all der anderen ineinandergeblendet (also nicht in separaten Fensterchen). Uns würde das Unterscheiden schon bei zwei sich überlagernden Gesichtern schwerfallen – Jovianergesichtern zumal, die für uns doch alle irgendwie gleich aussehen. Der Jovi kann sie auch im Dutzend noch auseinanderhalten, zur Not durch Abdeckung des einen oder anderen Auges[1].

Eine Rechenmaschine ist der Kommel natürlich ebenfalls, wird aber nur sehr vereinzelt als solche genutzt, da der Jovianer ungern rechnet. Auch als Schreibmaschine wäre der Kommel zu gebrauchen, wenn auch ohne Tastatur, denn Tastaturen sind etwas typisch Irdisches und wurden von den Jovianern nie entwickelt. Doch man könnte mit dem Finger auf die Wirkfläche gekritzelte Nachrichten übermitteln, wenn man darin denn einen Nutzen sähe und noch über eine gemeinsame Schrift[2] verfügte.

Solche Nachrichten hinterlassen ginge allerdings nicht. Denn der Kommel hat – und das mag uns am meisten erstaunen – keinen Speicher, kein Gedächtnis also, keine Festplatte. Er kann folglich nichts aufzeichnen und dauerhaft zum Wiederabruf bereithalten.
Der Jovianer scheint darin keinen Nachteil zu sehen und das nicht zu vermissen. Was aber nicht heißt, er hätte noch nie damit experimentiert, den Kommel als Speichermedium einzusetzen! Die Idee war, die Beschränkungen der Sporenbesprechbarkeit[3] zu überwinden. Zu bedauern ist ja, dass die einzelnen Sporen nur eine begrenzte Kapazität aufweisen, mehr aber noch, dass sie verschluckt werden müssen und anschließend weg sind. Da wäre es mitunter schon von Vorteil, man könnte Sporeninhalte auf den Kommel übertragen, somit dem Verdauungsprozess entziehen, aneinanderreihen und mehrfach reproduzierbar machen. Leider ist bisher keines dieser Experimente geglückt.

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[1] ^ Näheres hierzu s. Seite Asymmetrische Sinneswahrnehmung in Artikel Körper des Kapitels Jovianer in Band II.

[2] ^ Die jovianische Schrift ist ausgestorben (s. Artikel Sprache, Schrift und Sporen hier in Band III).

[3] ^ Die Sporen (Samen?) der Bunten Berge (s. Artikel Buntberginsel in Band I) können „besprochen“ werden und „merken sich“ diese Inhalte bis zu ihrem Verzehr.
Näheres hierzu im Artikel Sprache, Schrift und Sporen hier in Band III.