Band I

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DIE INSELN:
Vegetation

Die beiden Großinseln und die Labsalinsel[1] gelten als „fruchtbar“, das heißt, sie bringen für den Jovianer speisetechnisch[2] Verwertbares hervor.
Eines der wichtigsten Kriterien bei der Wahl einer neuen Heimat für die Jovianer war natürlich, ob ihre Ploppknollen[3] vom fremden Boden aufgenommen würden. Auf den genannten Inseln war dies der Fall. Aber die ersten hier angekommenen Kundschafter hatten auch einheimische Vegetation vorgefunden. Nicht dass man das heute noch wüsste, aber es kann nicht anders sein, denn die hierzulande anzutreffenden „Gräser“ wachsen nicht aus jovianischen Ploppknollen, sondern sind im Boden verwurzelt. Und genau das sind wohl auch die Bunten Berge, die ja eigentlich gar keine Berge sind, sondern aller Wahrscheinlichkeit nach ebenfalls Gewächse, die in der Vorzeit aus dem Grund emporgewachsen sind. Hierfür spricht nicht nur ihre pilzähnliche Form, sondern vor allem auch das Phänomen, dass sie alles Organische, das es wagt, unter ihnen durchzugehen oder zu -fliegen, mit ihren Sporen beschießen[4].

Als für die Ploppknollen am besten geeignet stellte sich die Buntberginsel heraus, hauptsächlich was den Anbau von Ingredienzen betrifft, aus denen Batzen[5] gemacht werden. Nur hier gibt es deshalb Ackerbau.
Wild wachsendes Gras gibt es hingegen vor allem auf der Labsalinsel. Wobei unter „Gras“ kein solches zu verstehen ist, wie es bei uns wächst und von den Tieren gefressen wird. Jovianergras ist eine weiche, fast schaumige Pflanze, die auf der Zunge zergeht (auf der Jovianerzunge jedenfalls) und reichlich von den Bitterstoffen enthält, die dem Jovianer so trefflich munden.

Labsal hoch

Labsal, hochstehend    [G]

Buntberggräser

„Gräser“ am Fuß der
Bunten Berge    [G]

Und das Labsal, das auf der Labsalinsel wächst, ist wiederum nochmal ein ganz besonderes, köstlich superbitteres Gras, das reichlich von den Bitterstoffen enthält, die dem Jovianer so trefflich munden, und das eine stattliche Höhe erreicht (an die 15 Liter[6]), wenn man es denn bis zur Blüte wachsen lässt. Äußerlich ähnliche Pflanzen, ebenfalls „Gräser“ genannt, gibt es auch nahe den Bunten Bergen. Sie wachsen hier sogar noch höher, 30 Liter und mehr, und diese lässt man durchaus wachsen, denn sie sind süßlich, also für Jovianer von widerlichem Geschmack. Der Jovianer verabscheut Süßes.

Als einzige Anbaufläche von Nahrungsmitteln (hier besser: Genussmitteln) außerhalb der Buntberginsel dient bisher der Ost/GW[7]-Zipfel der Grünberginsel[8]. Hier wurden per Zufall ideale Bedingungen gefunden für eine Blumenzucht[9]. „Blumen“[10] sind hier Gewächse, die unseren Blumen sehr ähnlich sehen, auch bunt sind (weshalb man sie irrtümlich der Buntberginsel zuordnen könnte), jedoch, ebenso wie das Gras, eine mundlösliche Konsistenz aufweisen. Einzig der Stängel ist – naturgemäß – etwas fester und gilt als verdauungsfördernd. Er verhilft dem Jovianer zu fröhlichem Rülpsen, das als sehr höflich[11] gilt, wenn man ein Blumensträußchen als Gastgeschenk überreicht bekommen hat.

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[1] ^ Die Labsalinsel ist die Insel im Südost/GW[7] des Jupolis-Archipels[12].
Näheres s. Artikel Labsalinsel hier in Band I.

[2] ^ s. Artikel Lebensmittelversorgung hier in Band I.

[3] ^ Eine Ploppknolle ist eine Art Zwiebel, aus der eine eigenständige Nutzpflanze oder Blume wächst.
Näheres s. Ploppknollen in Artikel Ernährung im Kapitel Jovianer in Band II.

[4] ^ Zu den Bunten Bergen und ihren Sporen s. Bunte Berge in Artikel Buntberginsel hier in Band I.

[5] ^ Batzen sind die Hauptspeise der Jovianer; s. Artikel Lebensmittelversorgung hier in Band I sowie Ernährung in Band II.

[6] ^ Das Liter ist ein jovianisches Längenmaß (wenn auch offenbar leider nicht nur).
Näheres s. Das Liter in Artikel Zeit- und andere Rechnungen in Band III.

[7] ^ GW = Gegenwesten (s. Artikel Die sechs Himmelsrichtungen in Band III).

[8] ^ Grünberginsel: Die Großinsel im Norden des Jupolis-Archipels[12].
Näheres s. Artikel Grünberginsel hier in Band I.

[9] ^ Zu den jovianischen Blumenzuchtfeldern s. Blumenzuchtfelder in Artikel „Grünberginsel“ hier in Band I.

[10] ^ Blumen sind für Jovianer keine Augenweide, sondern ein Gaumenschmaus, werden also verzehrt.

[11] ^ vgl. Artikel Sitten und Benehmen in Band III.

[12] Der Jupolis-Archipel ist die Inselgruppe, innerhalb der sich die Stadt Jupolis befindet. Er ist das Thema dieses gesamten Bandes. Eine Karte des Archipels findet sich ganz am Anfang.

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