Band I

zurück Hauskommel Dudelabschreckung weiter
DIE STADT JUPOLIS: Das jupolitanische Haus:
Trettür

Die Tür des jupolitanischen Hauses wird eingetreten. Beziehungsweise ausgetreten. Sie hat keine senkrechte Kante, also auch keine Scharniere an einer solchen. Ihre Form ist die des Jovals, wobei dessen waagrechter Bogen im Schwimmteller versenkt ist – aussehen tut die Tür folglich wie ein unten abgeschnittenes Joval.

Trettür

Die jovianische Trettür    [G]

Was man bei ihr „Scharnier“ nennen könnte (in Wirklichkeit allerdings ist es nur ein Streifen Weichjomit im Hartjomit), verläuft auf Höhe des Schwimmtellers; die Tür wird geöffnet, indem man sie nach unten klappt, wahlweise nach innen oder außen, je nachdem, ob man das Haus betritt oder verlässt. Man schiebt die Tür mit der Hand ein Stück auf und tritt dann mit dem Fuß nach. Womit man natürlich jemanden, der auf der anderen Seite im Aufklappbereich steht, kräftig anrempeln kann.
Aus diesem Grund hat jede Tür ein Guckloch. Durch das Guckloch versichert man sich, dass sich auf der gegenüberliegenden Klappfläche momentan niemand befindet. Sieht man da jemanden stehen, wird zunächst mal geklopft. Von innen, wenn draußen jemand dem Austreten der Tür im Wege steht, von außen, wenn drinnen dem Eintreten.
Blockiert jemand nach dem Klopfen eine Tür weiterhin, muss er damit rechnen, dass er diese an den Kopf kriegt. Sehen sich zwei am Guckloch in die Augen, ein Austritts- und ein Eintrittswilliger, hat der Eintrittswillige den Vorrang. Also genau umgekehrt wie bei uns beim Be- und Entsteigen öffentlicher Verkehrsmittel.

Jovianische Türen haben keine Schlösser, sind aber dennoch verschließbar. Das Weichjomit des Scharnierstreifens kennt nämlich zwei Zustände: flexibel und inflexibel, also steif, und ist mittels Farbinformation zwischen beiden umwandelbar. Die Farben, für die das Material sensibilisiert ist, sind die Handschuhfarben der Jovianer, und die jeweiligen Hausbewohner können es auf die Farben ihrer Handschuhe trainieren. Die Tür reagiert dann nur auf die Berührung mit den Handschuhen dieser Personen und ver- oder entsperrt sich dabei wechselweise.
Handschuhfarben gibt es mindestens hunderte, die Wahrscheinlichkeit, dass man mit seinen Handschuhen auch eine Nachbartür der näheren Umgebung öffnen könnte, ist also gering.

zurück Hauskommel Dudelabschreckung weiter

Zum Seitenanfang