Jupolis

Als die Iovianer^[1] vor über 500 Jupjahren^[2] gezwungen waren, ihre Heimat, den Jupitermond Io^[3], zu verlassen, weil der begann, sich in ein vulkanisches Inferno zu verwandeln, fanden ihre Kundschafter auf dem „Zentralplaneten“ (wie der Jupiter von seinem Mond aus selbstverständlich genannt wurde) eine Stelle, wo das Klima verträglich war und sie sich ansiedeln konnten. Diese Stelle heißt heute „Jupolis-Archipel^[4]“.
Auf der Grünberginsel^[5] wurde südlich der Grünen Berge ein Flugplatz^[6] angelegt, wohin die Iovianer, die sich fortan Jovianer nannten (das „J“ statt des „I“ hatten sie dem Jupiter zu Ehren übernommen), ihr Hab und Gut verbrachten, also vor allem ihre Häuser, bzw. die letzten davon, die der Zerstörungswut des Vulkanismus noch getrotzt hatten. Und nebenbei retteten sie auch noch die Viecher^[7] von der Io, die heute auf der „Ringelschwänzchen“ genannten Landzunge der Buntberginsel^[8] ein ruhiges Leben führen.Weil man nicht wissen konnte, ob es auch auf dem Jupiter einmal zu rumpeln anfangen würde, beschloss man, die Häuser nicht mehr auf festem Grund aufzubauen, sondern in die vorgefundene Flüssigkeit zu setzen, den „Grundlikör^[9]“, und zwar zwischen die Inseln des Archipels, die Stelle, die den Pionieren – mehr so instinktiv vermutlich – am sichersten schien.
Also stellte man die Häuser, vom Asche-, Schwefel- und Lavaregen verdreckt wie sie waren, auf eilends angefertigte sogenannte Schwimmteller, und das ist auch der Grund dafür, dass die Schwimmteller in der historischen Altstadt viel sauberer erscheinen als die Häuser darauf: Sie sind einfach viel neuer und stammen nicht von der Io. Auf diesen Tellern ruhend, sollten die Häuser fürderhin auf dem Dunklen Meer schwimmen und somit vor Iobeben, sollte es solche auch als Jupiterbeben geben (also das, was wir Erdbeben nennen), einigermaßen geschützt sein.