Band I

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DIE STADT JUPOLIS: Das jupolitanische Haus:
Gangstuhl

Ebenfalls im Tiefgang befindet sich der Gangstuhl. „Gang“ ist im Jovischen[1] eine Umschreibung für Ausscheidungen, aber nur in eindeutigem Zusammenhang – im Wort „Tiefgang“ z. B. nicht. Genauso wie bei uns das Wort „Stuhl“ hierfür benutzt wird, in Verbindung mit einem normalen Sitzmöbel jedoch nie so aufgefasst würde.
Ausscheidungen fallen bei Jovianern allerdings nicht sehr häufig an, ja nachgerade selten. Denn der jovianische Körper verwertet die Nahrung vollständig und rückstandslos. In aller Regel. Es gibt auch Ausnahmen, also dass eine Zusatznahrung teilweise wieder ausgeschieden werden muss. Und diese wird dann auf dem Gangstuhl abgeführt, dessen Abflussventil im Stadtmeer mündet.
Wir sollten nicht die Nase darüber rümpfen, dass in Jupolis die Nahrungszufuhr, also das Batzenkanalsystem, mitten durch die Kloake führt, wie man es betrachten könnte. Denn erstens sorgt ja das Rückflussrohr der Batzenleitung dafür, dass nichts aus der Brühe in die Batzen gelangt, selbst dann nicht, wenn einmal ein Batzenkanal undicht sein sollte. Zweitens ist die Kloake keine solche, da a) jovianische Ausscheidungen die Ausnahme sind und b) diese nach aktuellem Wissensstand durch den stadtmeerischen Grundlikör binnen kürzester Zeit molekular zersetzt werden, ohne dass Zusatzstoffe vonnöten wären. Und c) sind ohnehin nur wir Menschen so heikel und etepetete. Sehen wir uns doch nur mal eine irdische Katze an. Was tut dieses als besonders reinlich bekannte Tier, wenn es vom Kistchen kommt? Es leckt sich – und wo? Also, bitte nicht die eigenen Zimperlichkeiten auf andere Lebewesen übertragen, schon gar nicht auf die eines anderen Planeten.

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[1] ^ Jovisch bzw. das Jovische ist die Sprache der Jovianer (s. Artikel Sprache, Schrift und Sporen in Band III).