Band I

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DIE INSELN: Grünberginsel:
Lachland

West/GÖlich[1] der Grünen Berge befinden sich die sogenannten Lachen. Das sind Tümpel, Pfützen, Teiche, kleine Seen, wie man will, jedenfalls Binnenflüssigkeiten, zehn an der Zahl, in unterschiedlicher Größe. Zwischen ihnen liegen Gestrüppfelder aus einer (wir würden sagen:) kaugummiartigen, freilich nicht klebrigen Masse. Diese kann auch abgerupft und verzehrt werden, wird aber im Allgemeinen sehr schlecht vertragen.

Lachland

Das Lachland    [G]

Das Gestrüpp wird „Dickicht“ genannt und ist durchschnittlich bis zu viereinhalb Liter hoch, also anderthalbfache Jovianergröße. Es diente eine Zeit lang für ein Versteckspiel für Jung und Alt: Man machte sich aus einem zurechtgeformten Versteck durch Rufe bemerkbar, und die Suchenden mussten sich durch das Dickicht zum Gesuchten „durchfressen“.

Wenig später nach dem Aufkommen dieser kurzen Mode grassierte eine Erkrankung des Verdauungstrakts in der Stadt.

Dickichtdurchfressen

Durchfressen durchs
Lachland-Dickicht    [G]

Es dauerte nicht lange, bis man die Ursache dafür erkannt hatte: Es war der Verzehr dieser kaugummiartigen Gestrüppteile. Da der Jovianer über kein Gebiss verfügt (außer den Scheinzähnen[2], mit denen er aber nicht kauen kann), verschluckte er die Teile ganz selbstverständlich wie die gewohnten Batzen[3], bloß kann er Letztere problemlos verdauen, Erstere jedoch nicht. So kommt es, dass das Dickicht heute noch größtenteils zwischen den Lachen vorzufinden ist, obwohl es offenbar nicht nachwächst. Es kommen auch heute noch Jupolitaner[4] hierher zum Spielen, insbesondere Liebespärchen formen sich hier gern ein Nest für ein Schäferstündchen (oder belegen ein bereits vorhandenes, bereits geformtes).

In den Lachen selbst, deren Flüssigkeit ganz besondere Eigenschaften aufweist, wurde früher gebadet. Näheres dazu siehe Artikel „Lachenbaden“ in Band V.

Lachkabinen

Lachkabinen, heute kaum mehr besucht    [G]

Auf dem Lachland stehen auch die sogenannten Lachkabinen, diese bunten Gebilde zwischen der Großen Lache[5] und dem Stadtmeer. Auch sie sind (in ihrer jetzigen Ausführung[6]), wie so vieles, Relikte einer Mode[7], in diesem Fall der des Kabinenkitzelns. Mehr hierzu im Artikel „Kabinenkitzeln“ in Band V.
 
 
 

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[1] ^ GÖlich = gegenöstlich (s. Artikel Die sechs Himmelsrichtungen in Band III).

[2] ^ Scheinzähne sind Zähne, die nur zum Grinsen dienen, nicht zum Beißen.

[3] ^ Batzen sind die Hauptspeise der Jovianer; s. Artikel Lebensmittelversorgung hier in Band I sowie Ernährung in Band II.

[4] ^ Jupolitaner = Bewohner von Jupolis

[5] ^ Die Große Lache ist der größte Tümpel des Lachlands.

[6] ^ Solche Kabinen waren ursprünglich zur Energieerzeugung eingesetzt worden; vgl. Übergangszeit in Artikel Energieversorgung hier in Band I.

[7] ^ Weniger ausgeprägte Triebphasen[8], die keine wahnhaften Ausmaße annehmen, nennt man auch einfach „Moden“.

[8] Trieb- und Knirschphasen: Die kollektiven Stimmungsschwankungen der Jovianer.
Näheres s. Artikel Trieb- und Knirschphasen in Band II.