Band I

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DIE STADT JUPOLIS: Das jupolitanische Haus:
Schräglagen

Dabei ist auch der Jovianer durchaus reinlich. Nicht unbedingt in jeder Beziehung ordentlich (nach unserem Verständnis), aber er liebt die Sauberkeit. Nicht dass er sich selbst andauernd waschen würde – das ist ein weniger häufiger Vorgang und wird mittels eines sogenannten Waschgels erledigt, das man von oben bis unten auf die Haut aufträgt, antrocknen lässt und schließlich abpellt –, aber er duldet ungern Flecken am Fenster und Staub auf dem Schwimmteller des Hauses. Weshalb irgendeine Art von Putzvorgang eine der häufigsten Tätigkeiten ist, derer man einen Jovianer resp. eine Jovianerin nachgehen sieht.
Hingegen scheint ihn ein gewisser Mangel an Präzision wenig aufzuregen. Perfektionist ist er also nicht. Das zeigt sich beispielsweise daran, dass es ihn nicht im Geringsten stört, wenn ganze Stockwerke schrägliegen. Und das kommt bei größeren Häusern, die nicht aus nur einem Bausatz bestehen, sondern aus vielen, gar nicht mal so selten vor. Der Vorteil, dass sich durch Bereithaltung unterschiedlicher Etagenformen die Häuser nach Belieben zusammensetzen lassen (natürlich unter der Voraussetzung, dass sie sich nach oben verjüngen, schmaler werden), hat halt auch den Nachteil, dass das Haus an diesen Stellen dann nicht aus einem Guss ist. Und es passiert, dass der Guss eines Etagenbausatzes am unteren Rand, also beim Gießen an der oberen Öffnung der Form, nicht hundertprozentig eben ist, sondern z. B. nur 99-prozentig. Dann hat dieses Stockwerk etwas Schlagseite, und alle darüberliegenden mit ihm. Bei uns wäre das Pfusch am Bau. Der Jovianer sagt: „Geht schon so“. Ein bisschen Schräglage darf ruhig sein und wird nicht als fehlerhaft empfunden.

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