Band I

zurück Trettür Lebensmittelversorgung weiter
DIE STADT JUPOLIS: Das jupolitanische Haus:
Dudelabschreckung

Seit dem Aufkommen der Hausdudel gibt es Überlegungen, die althergebrachte Türtechnik zu ändern. Denn immer wieder bekommen Dudel[1] bei Eintretungen die Tür samt Hereinkommendem auf den Rücken oder gar Kopf, was dann mit viel Aufregung im Haus verbunden ist. Einstweilen hat man sich angewöhnt, hauseinwärts auf jeden Fall anzuklopfen, unabhängig davon, ob man innen im Türbereich jemanden stehen sieht oder nicht. Dieses Klopfen ist ein kräftiges, mit der Faust, denn der ohrlose und somit von Natur aus mutmaßlich schwerhörige Dudel reagiert auf kein anderes. Und auch auf dieses erst, nachdem er einmal einen kräftigen Schlag von einer Tür abbekommen hat, denn vorher kann er den Zusammenhang ja noch nicht erkennen.
Lautstarkes Pochen an der Tür ist also nicht etwa eine Unhöflichkeit gegenüber den Hausbewohnern, sondern, ganz im Gegenteil, eine Artigkeit, denn man bringt damit zum Ausdruck, dass man auf einen etwaigen Hausdudel Rücksicht nimmt. Und die sogenannte „Dudelabschreckung“, das absichtliche Eintreten der Tür (nach Klopfzeichen!) im Bewusstsein, dass der neue Dudel genau hinter ihr pennt, sollten wir nicht als Tierquälerei verurteilen, denn es dient ja nur zu seinem Schutz. Und es wird selbstverständlich so schonungsvoll wie möglich praktiziert. Außerdem reicht, wenn ein neuer Dudel zugelaufen ist, meist schon die „Klopfprobe“: Man klopft, und wenn der Dudel sich verzieht, handelt es sich um ein erfahrenes Tier, das aus anderen Häusern längst weiß, worum es geht. Lediglich in der Zeit nach der Dudelwanderung, wenn wieder ein paar neue Exemplare in der Stadt sind, ist die Abschreckung verschiedentlich notwendig.

zurück Trettür Lebensmittelversorgung weiter

Zum Seitenanfang

[1] ^ Dudel sind die (einzigen) Haustiere der Jovianer.
Näheres s. Artikel Dudel des Kapitels Andere Lebewesen in Band II.