Band V

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ANDERE MAROTTEN:
Das Surfen
Gesurft wird im Jovianerland nicht auf Wellen (und auch nicht im Internet), sondern auf der Strömung des Grundlikörs[1] des Offenen Ozeans[2]. Mit viel Wohlwollen könnte man das Ozeansurfen als Anfänge einer Seefahrt vergleichen, aber die hat damit auch schon wieder ihr bisheriges Ende erreicht. Denn sie war in eine Triebphase[3] eingebunden, die bereits an die 200 Jupjahre[4] her sein dürfte.

Mädchen

Das Mädchen mit dem Sporenschirm    [G]

Angefangen hat es damit (so jedenfalls erzählt man sich), dass Surifanotatukogi, genannt Surfan von Altburg-Schmausenfeld[5], in Liebe entbrannt war zu einer jungen Frau (angeblich von den Buntberghöfen[6] stammend), die mit dem Sporenschirm[7] immer wieder – sicherlich seinetwegen – unter den Bunten Bergen[8] hindurch gekommen war, um ihm vom Ufer der Buntberginsel[9] auf die Labsalinsel[10] hinüber zuzuwinken. Denn dort wohnte Surfan; er war in jenen Tagen der Bewohner der Alten Burg[11]. Seine Mutter Hedi[12] muss da noch gelebt haben, sein Stiefvater Alp[13] jedoch nicht mehr, und wo sein leiblicher Vater Rosmar[14] abgeblieben war, wusste und weiß sowieso keiner.

Surfan verliebte sich also unbändig in das Mädchen mit dem Sporenschirm, und es wäre im Prinzip ein Leichtes gewesen, eben mal kurz zu der Angebeteten rüber zu fliegen – nur: Surfan war ein Roller[15].
Nicht einer aus den Rollersagen[16], aber einer, der diesen Romanen ausgiebig zugesprochen und, wenn man so will, dabei ein bisschen an Verstand eingebüßt hatte.
Jedenfalls lebte er, soweit es ging, ein Leben wie die Roller in ebenjenen Sagen, d. h. er sprach ein antiquiertes Jovisch[17], benahm sich rollerlich[18] und benutzte sein Mofa[19] nicht zum Fliegen, sondern nur zum Fahren[20]. Damit kam er natürlich nicht weit, also nie über die Labsalinsel hinaus, und das verstärkte seine einsame Eigenartigkeit noch. Diese ging gar so weit, dass er per Schüssel[21] oder Mofa eingeschwebte Mitjovianer (besonders auch zur Labsalblüte[22]) wie Gespenster behandelte. Denn nach seiner Vorstellung konnte es ja nicht sein, dass jemand mittels Fliegzeug[23] von oben daherkäme.
Übrigens gab es damals auch „fliegende Roller“. Das waren ebenfalls späte Anhänger der Rollersagen, aber sie ignorierten die Flugfähigkeit des Mofas nicht mehr, sondern legten nur noch Wert auf rollerliches Verhalten und diese schrullige „alte“ Sprechweise.
Für Surfan jedoch kam ein Hinüberfliegen zur Buntberginsel nicht in Frage, und so kam er auf die kühne Idee, die Überfahrt auf der Oberfläche des Grundlikörs zu versuchen.

Surfan startet

Surfan rattert los    [G]

Dass Jovianer im Grundlikör nicht versinken, Mofas aber sehr wohl, wusste man. Deshalb ist es durchaus möglich, dass Surfan mit seinem Mofa schon ein bisschen fliegen wollte, aber dann doch wieder nicht richtig, eben so, dass das Rad knapp noch den Likörspiegel berührte, als fahre er über den Likör … weiß der Himmel, vielleicht wollte er der jungen Frau damit imponieren.
Kann auch sein, er bildete sich ein, man könne über die Unterkanten der Schroffen[24] fahren, der Klippen also, die sich an der engsten Stelle zwischen Labsal- und Buntberginsel aneinanderreihen.
Wie dem auch sei – die Liebe war stärker als die Vernunft und die Vernunft schwächer als der Rollerwahn, so wagte er es denn.

Surfan kracht

Surfans Schiffbruch    [G]

Die Unternehmung scheiterte gar fürchterlich.
Surfans Mofa wurde von der Wechselströmung zwischen den Schroffen erfasst, immer wieder an die Klippen gedrückt und regelrecht zerfetzt.
Aber: Es gelang ihm, mit heiler Haut auf einem abgerissenen „Flügel“ seines Mofas zu stehen zu kommen, und er stellte fest, dass dieser im abgerissenen Zustand nicht unterging. Sondern dass man, mit entsprechenden Armbewegungen und Gewichtsverlagerungen sowie wohl instinktiver Nutzung der Strömungsverhältnisse auf diesem „Brett“ sogar „reiten“ konnte. Ja, er schaffte es tatsächlich, auf diese Weise zu seiner Liebsten hinüber zu kommen.

Surfan schafft es

Surfan schafft es    [G]

Das hatte Folgen, denn die junge Dame wurde später zur Mutter von Labsalie[25] von Altburg-Schmausenfeld. Ansonsten ist vom „Mädchen mit dem Sporenschirm“ leider, leider gar nichts bekannt. Möglicherweise wissen die Burgdamen[26] mehr, aber sie verraten es nicht, und wir wollen da nicht zu aufdringlich sein.
Es ist ohnehin Entgegenkommen genug, dass die Jovisophie[27] über deren Asservatenstube[28] so viel in Erfahrung bringen darf, und wir werden alles tun, unseren Weg der Wissensübermittlung unseren irdischen Widersachern, also den konsequenten Leugnern[29] der Existenz der Jovianer-Zivilisation, vorzuenthalten. Ebenso wie die einschlägigen Gruppierungen uns – aus purem Eigennutz – ihre Erkenntnisse vorenthalten.

Die Nachricht, dass sich jemand, auf einem Mofaflügel stehend, den Schroffen entlangschlängeln konnte, verbreitete sich wie ein Lauffeuer in ganz Jupolis und löste eine neue Mode aus. Hinz und Kunz wollten es nun ebenfalls versuchen, und der Industriekomplex[30] kam nicht mehr nach mit der Produktion von „Surfanbrettern“, wie sie anfangs noch hießen. Das waren länglich-jovale[31] Platten aus demselben Jomit[32] wie die Mofaflügel, also mit derselben Beimischung an Steigstoff[33] (s. Artikel „Industrie“ in Band I).

In jenen Tagen wurde der Jovianer daran erinnert, dass sein Leib dann doch nicht ganz unverwundbar ist, denn so mancher kam mit ernsten Blessuren von den Kontakten mit den scharfkantigen Schroffen nach Hause. Auch wenn er keinen Schmerz spürt, der Jovi: Risse und Löcher in seiner Haut sind auch für ihn nicht ganz ungefährlich!
So konnte die Produktion der (jetzt:) Surfbretter bald wieder eingestellt werden; die Nachfrage erlosch ebenso rasch wieder, wie sie eingesetzt hatte. Gegen Ende der eigentlichen Surfmode war kaum mehr jemand an den Schroffen unterwegs.
Aber man (genauer: ebenfalls Surfan) hatte eine weitere Entdeckung gemacht: Man konnte sich auf solchen Brettern auch auf dem Offenen Ozean treiben lassen. Und: Der Offene Ozean bewegt sich! Langsam, aber immerhin. Und zwar spiralförmig um den Jupolis-Archipel[34] herum, nach draußen in Richtung Weiße Wolkenwand[35].

Surfan war auch der Erste, der mehrere Surfbretter miteinander verschluzte[36] und sich so eine Art Floß baute, mit dem er sich – mit der entsprechenden Menge Batzen an Bord oder im Schlepptau – für Monate, nein, Jahre sogar, auf große Fahrt begab. Er führte einen Kommel[37] mit sich, als er, zusammen mit einem jungen Mann namens Lunz[38], die Weiße Wolkenwand erreichte. Diesen Lunz hatte Surfan zum Bräutigam für seine Tochter Labsalie auserkoren, diese aber fand ihn zu wenig attraktiv und zu „bürgerlich“, würden wir wohl heute sagen. Also versuchte Lunz sie damit zu beeindrucken, dass er mit ihrem Vater auf Expedition ging. Einen größeren Fehler hätte er nicht machen können.

Die beiden Herrn Surfan und Lunz sollen da recht interessante Entdeckungen gemacht haben. Beispielweise, dass die Weiße Wolkenwand gar nicht bis zum Grundlikör herunterreicht und außerhalb von einem „Nichts“ umgeben sei.
Mehr ist nicht bekannt. Denn Surfans Kommel konnte das alles natürlich übertragen, aber es fehlte die Möglichkeit einerAufzeichnung, damals wie heute. Und Surfans Tochter Labsalie hatte just in dieser Zeit anderes zu tun, als Notizen über derlei „Forschungsergebnisse“ zu machen. Denn da war ein charmanter anderer junger Mann auf der Labsalinsel aufgetaucht: Dredori[39]

Aber das ist nun wieder eine völlig andere Geschichte[57] und hat mit der Surfmode nichts mehr zu tun.
Und wir sind hier nun schon viel zu oft vom Hundertsten ins Tausendste gekommen.

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[1] ^ „Grundlikör“ wird die Grundflüssigkeit inner- und außerhalb des Jupolis-Archipels[34] genannt, also des Offenen Ozeans[2] und des Dunklen Meers[40] einschließlich des Stadtmeers[41].

[2] ^ Der Offene Ozean ist der die Inseln des Jupolis-Archipels[34] weiträumig umgebende Grundlikör[1].

[3] ^ Trieb- und Knirschphasen: Die kollektiven Stimmungsschwankungen der Jovianer.
Näheres s. Artikel Trieb- und Knirschphasen in Band II.

[4] ^ Jupjahr nennen wir das Jahr nach jovianischer Zeitrechnung. Ein Jupjahr entspricht dem Zeitraum nach 41,3 Erdentagen. Näheres s. Artikel Zeit- und andere Rechnungen in Band III.

[5] ^ Surfan war der Sohn von Hedi von Schmausenfeld [12] und Rosmar von Schmauchenfels[14] und kam als Kind, nachdem sein Vater verschwunden war, mit seiner Mutter auf die Alte Burg[11], wo Kapitän Alp[13] sein Stiefvater wurde. Seither heißt die Familie „von Altburg-Schmausenfeld“.

[6] ^ Buntberghöfe: Die Bauernhöfe auf der Buntberginsel (s. Seite Buntberghöfe in Artikel Buntberginsel in Band I).

[7] ^ Der Sporenschirm ist ein Schirm, der zur Sporen[53]-Ernte eingesetzt wird und Schutz vor dem Sporenhagel[43] bietet. Näheres s. Seite Buntbergsporen in Artikel Buntberginsel in Band I.

[8] ^ Bunte Berge: Das „Gebirge“ auf der Buntberginsel[9], das in Wirklichkeit gar keines ist.
Näheres s. Seite Bunte Berge in Artikel Buntberginsel in Band I.

[9] ^ Buntberginsel: Die Großinsel im Süden des Jupolis-Archipels[34], auf der die Bunten Berge[8] stehen.
Näheres s. Artikel Buntberginsel in Band I.

[10] ^ Die Labsalinsel ist die Insel im Südost/GW[44] des Jupolis-Archipels[34].
Näheres s. Artikel Labsalinsel in Band I.

[11] ^ Die „Alte Burg“ ist das Steingebäude auf dem Jupolis-Archipel[34], das noch von der Io[45] stammt und von Alp von Altburg[13] auf der Labsalinsel[10] neu aufgebaut wurde.
Näheres s. Seite Alte Burg in Artikel Labsalinsel in Band I.

[12] ^ Hedi von Schmausenfeld, zuvor von Schmauchenfels, zuvor von Fadland: zunächst Rosmars[14] Frau (s. Artikel Stadtchefzeit in Band IV), später Alps[13], Mutter von Surfan[5].

[13] ^ Alp von Altburg, genannt Kapitän Alp: Leiter der Umsiedlung der Jovianer von der Io[45] auf den Jupiter (s. Artikel Artikel Der Große Umzug in Band IV), Begründer der Asservatenstube[28], Stiefvater von Surfan[5]

[14] ^ Rosmar von Schmauchenfels: Erster und einziger Stadtchef von Jupolis (s. Artikel Stadtchefzeit in Band IV), damals noch Lebenspartner von Hedi[12], leiblicher Vater von Surfan[5].

[15] ^ „Roller“ sind legendäre Iovianer[46], die auf rollenden[20](!, nicht fliegenden) Mofas[19] über die Io[45] vagabundiert haben sollen, wie in den Rollersagen[16] berichtet wird. Während der Romantik[47] wurden auch die Anhänger dieser Rollersagen als Roller bezeichnet. Sie bemühten sich, die Flugfähigkeit des Mofas zu ignorieren.
Näheres s. Die Roller in Artikel Romantik in Band IV.

[16] ^ Rollersagen oder -romane waren Geschichten über eine romantisierte Vergangenheit der Jovianer im Zeitalter der Romantik[47].

[17] ^ Jovisch bzw. das Jovische ist die Sprache der Jovianer (s. Artikel Sprache, Schrift und Sporen in Band III).

[18] ^ „rollerlich“ entspricht etwa unserem „ritterlich“

[19] ^ Mofa: Das geflügelte Privat-Fluggerät der Jovianer zum Aufsitzen (s. Seite Das Mofa in Artikel Fliegzeug in Band III).

[20] ^ In der Zeit, in der die Rollersagen[16] spielen, galt die Flugfähigkeit des Mofas[19] als noch unentdeckt.

[21] ^ Schüssel: Das rundliche Privat-Fluggerät der Jovianer (s. Seite Die Schüssel in Artikel Fliegzeug in Band III).

[22] ^ Zur Labsalblüte s. Artikel Labsalinsel in Band I.

[23] ^ „Fliegzeug“ steht zusammenfassend für alle jovianischen Fluggeräte.
Näheres s. Artikel Fliegzeug in Band III.

[24] ^ Scharfzackige Klippenkette an der Südspitze der Labsalinsel[10], bis zur Buntberginsel[9] reichend. Die Schroffen trennen an dieser Stelle den Grundlikör[1] inner- und außerhalb des Jupolis-Archipels[34]. Näheres s. Seite Die Schroffen in Artikel Labsalinsel in Band I.

[25] ^ Labsalie von Altburg-Schmausenfeld[42]: Tochter von Surfan[5] und einer Unbekannten, derzeitige Bewohnerin der Alten Burg[11] und Hüterin der Asservatenstube[28], zusammen mit ihren Zwillingstöchtern Drea und Doria. Der Name Labsalie wird auf dem zweiten a betont, und das e am Ende wird ausgesprochen, also so: Labsálië.

[26] ^ Als „Burgdamen“ werden die drei gegenwärtigen Bewohnerinnen der Alten Burg[11] bezeichnet, also Labsalie[25] von Altburg-Schmausenfeld[42] und ihre beiden Töchter, hauptsächlich in ihrer Eigenschaft als Verwalterinnen der Asservatenstube[28].

[27] ^ Die Jovisophie ist die ehrwürdige Lehre von der jovianischen Zivilisation. Die Jovisophische Gesellschaft[48] (JoSoGes) vertritt diese Lehre, die sich bewusst nicht „Wissenschaft“ nennt, auf der Erde.

[28] ^ Die Asservatenstube ist eine Sammlung von alten Skizzen, Notizen in Familienschrift[49] und „Antiquitäten“ in der Alten Burg[11], verwaltet von Mitgliedern der Familie von Altburg-Schmausenfeld[42] (s. Seite Die Asservatenstube in Band IV).

[29] ^ Die Existenz der Jovianer wird von gewissen einflussreichen Kreisen nicht etwa bezweifelt, sondern hartnäckig geleugnet. Obwohl wahrscheinlich Beweise vorliegen, die uns arglistig vorenthalten werden. Dahinter stecken massive wirtschaftliche Interessen. Die Jovisophische Gesellschaft[48] bemüht sich, diesen Umständen zum Trotz die Wahrheit über die Jovianer zu verbreiten.

[30] ^ Als Industriekomplex wird die Gesamtheit der grauen Gebäude im Westen/GO[50] von Jupolis bezeichnet, in denen Jomit[32] hergestellt und verarbeitet wird.
Näheres s. Artikel Industrie in Band I.

[31] ^ „joval“ = in Form eines Jovals[51].

[32] ^ Jomit (ursprüngl.: Iomit) ist der Universalwerkstoff der Jovianer, aus dem so gut wie alles hergestellt werden kann.
Mehr dazu in Artikel Industrie in Band I.

[33] ^ Steigstoff ist ein Gas, das in Jomit[32] mitvergossen wird, wo (in Verbindung mit Körperwärme) aufsteigende oder balancierende Wirkung des Materials erwünscht ist. Siehe hierzu Ein Hosenguss in Artikel Industrie in Band I.

[34] ^ Der Jupolis-Archipel ist die Inselgruppe im Offenen Ozean[2], innerhalb der sich die Stadt Jupolis befindet. Er ist das Thema von Band I.

[35] ^ Weiße Wolkenwand (WWW): Der Wolkenring weit außerhalb des Jupolis-Archipels[34]; s. Seite Weiße Wolkenwand (WWW) in Band I.

[36] ^ (ver-, zusammen-) schluzen: verschweißen, kleben, entweder mit Schluz und Paraschluz oder mit Ätzschluz (s. Seite Schluz, Paraschluz, Ätzschluz und Trennpaste in Artikel Industrie in Band I).

[37] ^ Ein Kommel ist sowas wie unser Computer oder Fernseher oder beides, mit noch ein paar weiteren Funktionen, aber ohne Speicher.
Näheres s. Artikel Kommeltechnik in Band III.

[38] ^ Lunz Breitwanst: Außer seiner Erwähnung hier eine völlig unwichtige Figur, gewissermaßen ein Flape[52].

[39] ^ siehe [57]

[40] Das Dunkle Meer ist der gesamte Grundlikör[1] innerhalb der Inseln des Jupolis-Archipels[34]; ein Teil davon wird als Stadtmeer[41] bezeichnet.

[41] Als Stadtmeer wird der Teil des Dunklen Meers[40] bezeichnet, in dem Jupolis liegt (bzw. schwimmt).

[42] Familie von Altburg-Schmausenfeld: Die auf Alp von Altburg[13] und Hedi von Schmausenfeld[12] zurückgehende Familie, wohnhaft in der Alten Burg[11], mit eigener Schrift („Familienschrift“[49]); Hüter der Asservatenstube[28].

[43] Die „Bunten Berge“, die in Wirklichkeit keine Berge sind, sondern vielmehr pilzähnliche Gewächse, lassen von ihren Unterseiten ihre Sporen[53] (also eigentlich Samen?) auf Organismen hagelartig herunterprasseln (s. Seite Buntbergsporen in Artikel Buntberginsel Band I).

[44] GW = Gegenwesten (s. Artikel Die sechs Himmelsrichtungen in Band III).

[45] Die Io, oft auch Heimat-, seltener Rumpelmond genannt, ist der innerste der vier größten, sog. Galileischen Monde des Jupiters. Von hier stammen die Jovianer ursprünglich.

[46] Iovianer (also mit „I“ statt mit „J“) hießen die Jovianer, als sie noch auf der Io[45] lebten.

[47] Die „Romantik“ ist eine Zeitspanne in der jovianischen Geschichte (ca. 150 – ca. 330 nGU[54]), in der die – auf Sporen[53] gesprochenen – Rollersagen[16] sehr verbreitet waren.
Näheres s. Artikel Romantik in Band IV.

[48] Die Jovisophische Gesellschaft (JoSoGes) ist die Gemeinschaft der Menschen, die sich zum Ziel gesetzt haben, die Menschheit, also die Erdbewohner, über die Existenz der Jovianer, also der Jupiterbewohner, aufzuklären.
Diese Enzyklopentalogie z. B. ist eine Publikation der Jovisophischen Gesellschaft.

[49] Die „Familienschrift“ ist die Schreibschrift derer von Altburg-Schmausenfeld[42], die einzige bekannte Schrift, die noch von Generation zu Generation weitergegeben wird.
Näheres s. Seite Die Familienschrift in Band IV.

[50] GO = Gegenosten (s. Artikel Die sechs Himmelsrichtungen in Band III).

[51] Das Joval ist die geometrische Idealform der jovianischen Kultur. Näheres s. Artikel Joval und Würfel in Band III.

[52] „Flape“ ist in der Sprache der Jovianer ein Ersatz für eine Figur beliebigen (oder nebensächlichen) Namens.
Wird auch als Schimpfwort benutzt („Du Flape!“ bedeutet etwa „Du unwichtige Figur!“).

[53] Die Sporen der Bunten Berge[8] werden als Kommunikations- und Speichermedium genutzt.
Näheres hierzu s. Artikel Sprache, Schrift und Sporen in Band III, bzw. (Herkunft) Buntbergsporen in Artikel Buntberginsel in Band I.

[54] nGU = „nach Großem Umzug[55]“, die jovisophische[56] Kalenderrechnung gewissermaßen.

[55] Als „Großer Umzug“ wird die Umsiedlung der Jovianer von der Io[45] auf den Jupiter bezeichnet.
Näheres s. Artikel Der Große Umzug in Band IV.

[56] „Jovisophisch“ = zur Jovisophie gehörig, auf ihr beruhend. Die Jovisophie ist die Lehre von der jovianischen Zivilisation, also der Kultur der Jovianer.

[57] ^ Nun gut, zu guter Letzt auch noch diese kleine Anekdote, aber nur kurz:

Surfan begab sich also mit Lunz auf Reisen.
Labsalie hatte sich Bedenkzeit bis zur nicht mehr allzu fernen Labsalblüte erbeten, obwohl ihr Lunz von vornherein nicht gefiel.
Nun kam ein fescher Jüngling namens Dredori auf der Insel eingeschwebt, und Labsalie war hin und weg.
Die Labsalblüte rückte immer näher, und da hatten die beiden eine Idee: Das Labsal musste noch vor seiner Blüte abgegrast werden, so dass diese gar nicht stattfinden würde und sich somit Labsalies Bedenkzeit bist zur nächsten Blüte – über 50 Jupjahre später – verlängern würde.
Dredori durchstreifte Jupolis und warb überall charmant für den ganz besonderen Geschmack des Grases vor seiner Blüte. Und tatsächlich kamen viele Leute und grasten es ab.

Irgendwann, heißt es, habe Labsalie ihrem entfernten Vater dann doch von der List mit der ausgefallenen Labsalblüte beichten müssen. Surfan verlangte den gewitzten Dredori am Kommel, und als ihn dieser in gepflegtester Rollersprache ansprach, wusste Surfan seine Tochter in besten Händen.

Ja, und irgendwann bekam Labsalie ihre Zwillingsmädchen, die sie nach Dredori Drea und Doria nannte.

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