Band V

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ERDPHANTASIEN DER ALLZEIT:
Die unvorstellbaren Wassermassen

Müßig zu sagen, dass sich die Jovianer die Erde und ihre Bewohner völlig falsch ausgemalt haben. Es würde uns umgekehrt nicht anders ergehen, wenn wir nicht bereits von den Jovis wüssten. So war es ihnen z. B. schon mal unmöglich, sich unseren Tageshimmel vorzustellen, also den blauen. Wenn man sehr genau hinsieht, kann man von außen am Schein am Rand der Erde zwar erkennen, dass diese eine Atmosphäre hat, aber dass man von innen am Tag einen blauen Himmel sieht, ist schlicht unausdenkbar. Das wissen nur wir, und selbst wir wissen noch gar nicht lang, warum das so ist, und es ist in der Tat sehr kompliziert. Dennoch ist die Erde auch von außen ein „blauer Planet“, weil auch die Ozeane blau aussehen. Warum die das tun, behandeln wir hier nicht, sonst müssten wir uns auch noch mit vibrierenden Atomkernen befassen, und dazu ist die Jovisophie[1] nicht da.
Dass es sich dabei um Wasser handelt, konnten die Jovianer jedenfalls nicht erkennen, schon weil sie selbst mit Wasser so gut wie nichts zu tun haben. Das ist nämlich auch so ein Ammenmärchen, dass ohne Wasser kein Leben möglich sei. Die Jovianer sind der lebendige Gegenbeweis, und nicht zuletzt deshalb wird ihre Existenz so hartnäckig geleugnet[2].
Zwar kennt der Jovi inzwischen (d. h. seit seiner Umsiedlung auf den Zentralplaneten[3]) so etwas wie Grundlikör[4], also herumliegende Flüssigkeitsflächen, aber er neigt dazu, dies für eine Eigenheit der Jupiteroberfläche zu halten, denn weder auf der Io[5] noch auf den aufgesuchten Nachbarmonden hatte er je solches gesehen. Also lag es nahe, das Blaue auf der Erde ebenso für Land zu halten wie das Braungrüne dazwischen, nur eben anders gefärbt – so wie ja auch die Böden und Berge der Inseln des Jupolis-Archipels[6] unterschiedliche Färbungen aufweisen.

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[1] ^ Die Jovisophie ist die ehrwürdige Lehre von der jovianischen Zivilisation. Die Jovisophische Gesellschaft[7] (JoSoGes) vertritt diese Lehre, die sich bewusst nicht „Wissenschaft“ nennt, auf der Erde.

[2] ^ Die Existenz der Jovianer wird von gewissen Kreisen mit Bezug auf die irdische Wissenschaft nicht etwa bezweifelt, sondern heftig bestritten. Obwohl wahrscheinlich Beweise vorliegen, die uns arglistig vorenthalten werden. Dahinter stecken massive wirtschaftliche Interessen. Die Jovisophische Gesellschaft[7] bemüht sich, diesen Umständen zum Trotz die Wahrheit über die Jovianer zu verbreiten.

[3] ^ Gemeint ist der Jupiter.

[4] ^ „Grundlikör“ wird die Grundflüssigkeit inner- und außerhalb des Jupolis-Archipels[6] genannt, also des Offenen Ozeans[8] und des Dunklen Meers[9] einschließlich des Stadtmeers[10].

[5] ^ Die Io, oft auch Heimat-, seltener Rumpelmond genannt, ist der innerste der vier größten, sog. Galileischen Monde des Jupiters. Von hier stammen die Jovianer ursprünglich.

[6] ^ Der Jupolis-Archipel ist die Inselgruppe im Offenen Ozean[8], innerhalb der sich die Stadt Jupolis befindet. Er ist das Thema von Band I.

[7] Die Jovisophische Gesellschaft (JoSoGes) ist die Gemeinschaft der Menschen, die sich zum Ziel gesetzt haben, die Menschheit, also die Erdbewohner, über die Existenz der Jovianer, also der Jupiterbewohner, aufzuklären.
Diese Enzyklopentalogie z. B. ist eine Publikation der Jovisophischen Gesellschaft.

[8] Der Offene Ozean ist der die Inseln des Jupolis-Archipels[6] weiträumig umgebende Grundlikör[4].

[9] Das Dunkle Meer ist der gesamte Grundlikör[4] innerhalb der Inseln des Jupolis-Archipels[6]; ein Teil davon wird als Stadtmeer[10] bezeichnet.

[10] Als Stadtmeer wird der Teil des Dunklen Meers[9] bezeichnet, in dem Jupolis liegt (bzw. schwimmt).