Jupolis

Man ist sich weitgehend einig in der Jovisophie^[1]: Die Untererdvianer hielten nur deshalb Einzug in die Erdphantasien, weil man eine Entsprechung zu den Bovianern^[2] brauchte. Hätte die Allzeit auf der Io stattgefunden, wo man noch keine Bovianer kannte, die Jovianer wären zufrieden damit gewesen, dass es nur Ober- und Mittelerdvianer gegeben hätte, und dass sie selber das Pendant der Mittelerdvianer gewesen wären. Oder, zutreffender noch: Auch das Himmelstier wäre nie gesichtet worden, so dass es nur eine Sorte Erdvianer gegeben hätte und darüber hinaus vielleicht noch ein, zwei Sorten Erdentiere.
Angesichts des Umstands aber, dass es die Bovianer nun mal gab, musste auch auf der Erde eine weitere Spezies geben, und zwar eine, die eine Rangstufe tiefer als das Jovianer-Spiegelbild der Mittelerdvianer angesiedelt war, Untererdvianer also.

Allerdings spielten diese in den Erdphantastereien nur eine geringe Nebenrolle. Zwar traten sie – entgegen aller tatsächlich mit Bovianern gemachter Erfahrung – als diebisch auf, jedoch konnten sie ohne viel Mühe von den Mittelerdvianern ferngehalten werden. Wo immer die Mittelerdvianer mit ihren rollenden Ortschaften nach Auflösung eines Sturms gestrandet waren, stellten sie darum herum lebensgroße Abbilder ihrerselbst auf (wie Vogelscheuchen sozusagen), legten davor ein paar Stücke nutzloser Utensilien aus, und tatsächlich kamen nachts die Untererdvianer, nahmen diese Utensilien an sich und schleppten sie in ihre Erdlöcher, in denen sie selbstverständlich hausten und wo sie sich von Dreck ernährten. Auf diese Weise konnten sie davon abgehalten werden, in die mittelerdvianischen Siedlungen einzudringen und dort nützliche Dinge zu rauben. Dass sie das hätten tun können, geht wahrscheinlich auf schlechte Träume der Jovianer von den Bovianern zurück.