Weiterführende Literatur
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Die jovianischen Wochentage und ihre Berechnung
(05.06.2017)

Die Woche hat in der jovianischen Zeitrechnung bekanntlich vier Tage. Diese Zeitunterteilung ist althergebracht: Es gab sie ganz offensichtlich auch schon auf der Io – „weil dort nach 4 Tagen die Nachbarmonde wieder etwa das gleiche Bild abgaben“, wie uns die Enzyklopentalogie knapp mitteilt. Näher auf den ursprünglichen Sinn dieser Vier-Tage-Woche wollen wir auch hier nicht eingehen, nehmen wir sie als gegeben hin. Allerdings sei noch anzumerken, dass die Io-Woche einen viel längeren Zeitraum dargestellt haben muss als es die Jupiter-Woche heute tut. Denn der Tag auf der Io umfasste nicht weniger als 40 Stunden, die Nacht mitgerechnet. Die Stunden der Jovianer (und nur diese) sind ja, wie wir wissen, zufällig fast genau so lang wie bei uns, und man kann sich vorstellen, wie lang so ein Tag gewesen sein muss, und ebenso die Nacht.

Woche blieb also Woche, nachdem die Jovianer auf den Jupiter umgesiedelt waren, nur dass sie jetzt, bei 4 Tagen bleibend, (wieder einschließlich der Nächte) nur noch 40 Stunden dauerte statt wie zuvor 160. Das kümmert die heutigen Jovis freilich wenig, kennen sie die zeitlichen Verhältnisse auf dem Heimatmond doch allesamt nicht mehr.

Vier Tage also.
Womit wir uns jetzt kurz beschäftigen wollen, ist die Frage, welchen Wochentag nun ein bestimmtes Datum hat, sei es in der Vergangenheit oder in der Zukunft. Und wir stellen fest: Es ist alles viel, viel einfacher als bei uns. Wer kann z. B. aus dem Stegreif sagen, was für einen Wochentag wir am 15. März 2037 haben werden? Sicher die wenigsten. Welcher jovianische Tag aber am 797.Jov.5 sein wird, ist nicht schwer.

Die Wochentage der Jovis heißen Nullttag, Ersttag, Zweittag und Dritttag. Was seine Logik hat, denn der erste Tag eines Monats ist in der jovianischen Zeitrechnung ja ebenfalls der Nullte, ebenso wie der erste Monat im Jahr eigentlich der Nullte ist – wir nämlich sind es, die eine gewisse Unordnung in dieses System gebracht haben, indem wir die Monate nach Buchstaben benannt haben (Aovember, Bovember, Covember usw.), beginnend mit „A“, das, nach unserem Verständnis, ja doch der erste Buchstabe im Alphabet ist und nicht etwa der nullte.

Erstaulich immer wieder, wie der Jovianer jemals zu seiner streng dezimalen Zeitrechnung gekommen ist. Bedenken wir, dass seine „Null“ für ihn nichts anderes ist als 13-13. Es muss einst eine geradezu unglaublich mathematische Revolution gegeben haben, als die “dreizehn minus dreizehn“ als die erste Zahl überhaupt definiert wurde (und die 9 – immerhin als „dreizehn minus vier“ nicht wenoger kompliziert) als Endpunkt eines Zeitintervalls. Leider ist uns über diese Umbrüche bisher nichts Näheres bekannt, so können wir also auch dies leider nur als gegeben hinnehmen. Was wir in diesem Fall aber gerne tun, kommt es doch unserem derzeitigen Dezimalsystem – das ja auch nicht gerade seit Adam und Eva üblich war – sehr entgegen.

Nebenbei bemerkt: Auch die oben verwendete Schreibung der Wochentage, also die Anzahl der „t“s in den Wörtern) ist korrekt. Der nullte Tag ist der Nullt-tag (nicht etwa: Nulltag), der erste der Erst-tag (nicht etwa: Erstag), der zweite der Zweit-tag (nicht: Zweitag) und der dritte der Dritt-tag (nicht: Drittag, jedenfalls seit wir die neue Rechtschreibung haben).

Zurück zur Berechnung.

Der Jupmonat hat 10 Tage, darin haben exakt 2,5 Wochen Platz. Das heiß, dass in zwei Jupmonaten genau 5 Wochen Platz haben, denn die 20 Tage dieser zwei Monate ist durch 4 (Wochentage) teilbar.
Das heißt ferner, dass jeder zweite Jupmonat mit demselben Wochentag beginnen muss, also etwa der erste und der dritte Jupmonat. Alle übrigen beginnen demzufolge zwar ebenfalls jeweils mit demselben, aber mit einem anderen. Und das ist zwangsläufig der, der zwei Tage danach darauf folgt.
Es gibt also nur zwei Sorten von Monaten: Solche, die mit dem einen Wochentag beginnen und solche, die mit dem anderen. Für alle Zeiten, ewiglich.

Die Zeitrechnung, die die Jovianer auf dem Jupiter anwenden, ist die Jahreszählung „nGU“, d. h. „nach dem Großen Umzug“. Kein Volk irgendeines Planeten, ja gar jedweder Galaxie, würde eine solche Zeitrechnung mit einem Donnerstag, 19. April um 16:23 Uhr beginnen. Nein, selbstverständlich war der 0.Aov.0 natürlich auch ein Nullttag!
Folglich beginnen, s. o., alle Aov., Cov., Eov., Gov. und Iov. mit einem solchen Nullttag. Alle Bov., Dov., Fov., Hov. und Jov. hingegen mit einem Zweittag.

Und jetzt ist es tatsächlich ein Kinderspiel, den Wochentag eines 797.Jov.5 zu ermitteln: Der (für uns: 1., jovianisch aber:) 0. Tag eines Jovembers ist immer ein Zweittag, egal welchen Jahres. Demzufolge ist es auch jeweils vier Tage später, am 4., und 8., wieder Zweittag. Der 5. ist 1 Tag nach dem 4., also: Dritttag! So einfach ist das.

Es wäre zu wünschen, dass die Wochentagsberechnung in irdischer Zeit ähnlich simpel ausfallen würde.

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