Brunnentor
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Die Tücken eines Umzugs

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    »Nein, anders«, sagte Abirei und drängte sich mit den beiden Tischträgern durch die Türöffnung, »ich würde bereits draußen stehen, mit dem Nachbarhaus im Hintergrund, da sieht man gleich, dass es ja keine wohnungsinterne Angelegenheit ist, sondern um eine Verlegung des Wohnsitzes geht. Und anschließend mache ich einen Schwenk auf den herauskommenden Tisch. Ist besser, was?«
    »Ja, prima, aber vergiss nie«, sagte Heck mit gütigem Lächeln, als Rumu und Lia draußen den Tisch in die bereitstehende Schüssel verluden, »dass wir dann aber den Einzug senden, Abi. Das hier ist ein Auszug und nur eine allgemeine Übung.«
    »Ich übe ja auch ganz allgemein, aber situationsangepasst, verstehst du?«, sagte Abirei. »Brauchst nicht befürchten, dass ich dann übermorgen das Herausbringen des Tischs kommentiere, der gerade reingebracht wird.«
    »Holen wir nun die beiden Schlafsitze, Lia«, sagte Rumu.

    »Ich wusste ja gar nicht, dass Rumu auch eine Schüssel hat«, sagte Abirei, als diese etwas später mit Rumu und dem Tisch abgeflogen war.
    »Die hat er sich geborgt«, sagte Lia. »Ohne wär’s ja auch schlecht gegangen.«
    »Warum hat er denn nichts gesagt?«, fragte Abirei. »Wir hätten doch auch meine nehmen können, dann wär ich mit ihr gekommen statt mit dem Mofa.«
    »Weiß ich doch nicht«, erwiderte Lia. »Eigentlich wär’s ja gut«, sagte sie weiter, »wenn jemand jetzt in Rumus neuer Wohnung bereitstünde, um dort alles mit ihm reinzubringen.«
    »Hm, aber, ja, nein, doch – wollten wir nicht übermorgen die Ankunft der Gerätschaften und die Einrichtung senden?«, überlegte Heck.
    »Die Ankunft der Gerätschaften?«, fragte Lia. »Übermorgen? Wie soll das denn gehen? Erst mal muss schließlich alles hier rausgeschafft werden, wenn es anderswo wieder wieder reingeschafft wird, nicht wahr? Und wo sollte es in der Zwischenzeit lagern?«
    »Nun gut, ja, sicherlich, der Einwand ist nicht unberechtigt«, sagte Heck, »nur kommt er ein bisschen spät.«
    »Ist halt alles bisher nur sehr oberflächlich besprochen«, meinte Abirei.
    »Na ja, die Besprechung wäre ja eigentlich heute, nur fiel sie wegen Umzugs aus«, sagte Heck. »Wäre irgendwie doch klüger gewesen, wir hätten das heute besprochen, und übermorgen könnte man von zwei Stellen gleichzeitig übertragen: Hier den Auszug, dort den Einzug.«
    »Wenn ich das richtig verstanden habe, zieht hier aber übermorgen schon wieder jemand ein«, sagte Lia.
    »Ach richtig«, sagte Abirei. »Trotzdem, optimal ist das so nicht. Zudem ist Rumu jetzt beim Reinschaffen ganz allein, wie du ja schon angemerkt hast, Lia. Vielleicht sollte jemand von uns rüberfliegen und ihm helfen mit dem Tisch?«
    »Weiß denn jemand von uns seine neue Adresse?«, fragte Lia. Nein, niemand wusste sie.
    »Es soll ja noch ein Bekannter oder Freund von ihm hinzukommen. Vielleicht kommt der ja gleich dorthin«, sagte Heck.
    »Rumu hätte uns erst mal zeigen müssen, wo er jetzt hinzieht«, stellte Abirei fest.
    »Altstadt, hat er gesagt«, erinnerte sich Heck.
    »Die Altstadt ist groß«, sagte Lia.
    »Also, ich würde ja nicht in die Altstadt ziehen wollen«, tat Abi­rei kund.
    »Oh, wie jetzt, hoppla, Lia, hast du die Sitze jetzt alle alleine rausgetragen?«, fragte Heck. »Hättest du doch was gesagt!«

    Rumu kam zurück und landete. Er ging sofort ins Haus, während Abirei und Heck immer noch draußen standen.
    »Schon recht mühsam, einen ganzen Haushalt mit einer einzigen Schüssel zu transportieren«, meinte Abi­rei. »Mit einer Transportwanne wäre alles viel einfacher. Eine einzige Fuhre und fertig.«
    »Transportwannen sind sehr schwer zu kriegen«, wusste Heck.
    »So?«, wunderte sich Abirei. »Nach meiner Beobachtung stehen im Industriekomplex dauernd eine Menge davon ungenutzt herum.«

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