Brunnentor
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Der Fall Würfelhaus 4

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    »Am besten, wir klären den Fall gleich auf«, scherzte Lia trocken.
    »Oh ja, damit kämen wir in der Tat ganz groß raus«, schmunzelte Rumu erwartungsgemäß, und die anderen drei amüsierten sich über Lias Scherz und Rumus oft geäußerten Wunschtraum.
    Heck begab sich also nochmal hinunter, um nachzufragen, ob Pli für einen Moment abkömmlich sei, auch noch die neu aufgekommenen Fragen beantworten könne und was davon sie eigentlich senden dürften. Es dauerte eine Weile, dann kam er zurück – und hatte Pli gleich mitgebracht.
    »Ah, das ist aber schön, dass du dir die Mühe gemacht hast, sogar hier rüber zu kommen. Wir freuen uns, dass du nochmal Zeit für uns hast«, sagte Rumu.
    »Für euch doch immer«, erwiderte Pli. »Schließlich bin ich ein Fan des Dritttagskanals. Ihr habt übrigens mehrere Fans bei uns, also bei der Jupolizei, wusstet ihr das?«
    Nun ja, man hatte es sich schon halb gedacht.
    Pli bestätigte, dass sich der Peilsender bei ihnen im Jupolizeihäuschen befinde, aber, nein, niemand habe sich in letzter Zeit daran zu schaffen gemacht, auch kein Techniker.
    »Vielleicht heimlich bei Nacht?«, fragte Lia.
    »Wäre schwierig gewesen«, antwortete Pli, »sehr schwierig. Ist ja immer jemand da. Vor allem aber ist der Punkt der, wie ich inzwischen genauer weiß: Der Sender ist keineswegs außer Betrieb, wie ich das zunächst aufgefasst hatte. Er zeigt zum Beispiel die Würfel in den Würfelhäusern fehlerfrei an, und auch all die anderen an den bekannten Stellen, nur sind es in Würfelhaus 4 eben nur die verbliebenen, also deutlich weniger als normal, und die fehlenden scheinen nirgendwo auf, auf dem ganzen Archipel nicht.«
    Dann sei es den Tätern wohl doch gelungen, die Peilbeschichtung abzukratzen, meinte Heck, aber das hielt Pli für kaum denkbar, da selbst die Krümel noch Signale zurückgegeben hätten. Und abzuwaschen sei die Schicht nun wirklich nicht. Mit keiner bekannten Flüssigkeit.
    »Und schließlich: Wann und wo hätte das geschehen sollen?«, setzte sie noch hinzu. »Nie im Leben wären sie damit fertig geworden, bevor die Peilung aktiviert wurde.«
    Dass die Täter die Beute aus dem Archipel hinausgeschafft haben könnten, kam natürlich ebenfalls zur Sprache, denn da hatte es einmal diesen Fall mit dem Pausenteller gegeben. Der Pausenteller, das war ein Schwimmteller gewesen, der außerhalb des Jupolis-Archipels im Offenen Ozean trieb und auf dem die Mofapiloten Rast machen konnten, die damals versuchten, fliegend bis zur Weißen Wolkenwand und zurück zu gelangen. Und einmal hatten Würfelhausräuber ihre Beute zu diesem Teller transportiert, wo die Peilung tatsächlich nicht mehr hin reichte. Doch das war lange her. In der Zwischenzeit war sogar noch eine ganze Reihe weiterer Pausenteller in den Ozean abgesetzt worden, aber auch diese waren allesamt von der Strömung längst abgetrieben worden. Zudem hätte auch hierfür nicht die Zeit gereicht, denn der Transport hätte sich noch stundenlang im Peilungsbereich befunden.
    Zum Batzenspender im Würfelhaus wusste Pli zu berichten, die Würfelhausdirektorin habe ausgesagt, niemand außer ihr sei da dran gewesen. Ja es sei sogar so, dass sie denselben Batzenspender heute in der Früh schon einmal benutzt habe, also nicht gestern zum letzten Mal, und da sei noch nichts auffällig daran gewesen. Zuerst habe sie gedacht, es liege an der Rezeptur, also habe sie es nochmal mit anderen Zutaten versucht, es seien aber wieder keine Batzen herausgekommen. Da habe sie gewusst, das Ding ist kaputt.
    »Warum hat sie sich nicht einfach von einem Boten ein paar Batzen kommen lassen«, fragte Rumu, »weiß man das?«
    »Das haben wir sie natürlich auch schon gefragt«, sagte Pli, »und sie hat gesagt, das hätte ihr zu lang gedauert, sie sei fast umgefallen vor Hunger, und bis so ein Mofaxi da ist, das kann ja tatsächlich eine Weile dauern. Die Batzen, die sie sich geholt hat, hat sie dann tatsächlich auch schon auf dem Rückweg verspeist. Sie gehöre zu den Personen mit Jähhunger, sagt sie.«

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