Einführung Teil 3

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Bunte Berge

Die Bunten Berge von oben     [G]

Wir überfliegen jetzt die Bunten Berge, die eigentlich gar keine Berge sind. Als die jovianischen Pioniere auf der Suche nach einem neuen Wohngebiet für die Jovis den Jupolis-Archipel entdeckten, benannten sie alle Erhebungen als Berge mit der entsprechenden Farbe. Und für diese Erhebung kam nur „bunt“ in Frage, da sie keine einheitliche Farbe aufweist. Und dass es gar keine Berge sind, war zunächst einmal nicht so wichtig, sondern wurde wahrscheinlich erst festgestellt, als der erste Jovianer den Sporenhagel abbekam.

Sporenhagel

Jovianer, dem Sporenhagel entfliehend     [G]

Die Bunten Berge beschießen nämlich jedes Lebewesen, das sich unter sie begibt, mit sogenannten Sporen. Der findige Jovi fand bald heraus, dass diese zunächst unangenehme Erfahrung auch eine Entdeckung von kolossaler Bedeutung war. Denn die Sporen der Bunten Berge lassen sich, entsprechend aufbereitet, als organisches Speichermedium nutzen. Man kann sie besprechen. Und die Sporen merken sich das quasi, womit sie besprochen wurden. Wiedererzählen können sie es natürlich nicht, aber wenn man eine schluckt, entfaltet sie den besprochenen Inhalt wieder – und dies nicht etwa als Text, sondern als Erlebnis, nicht selten mit starker Wirkung auf das Dramengedächtnis des Jovianers.
Ein ganzes Zeitalter lang wurde dieses Phänomen intensiv genutzt: in der sogenannten „Romantik“. In dieser Epoche waren massenhaft phantastische, auf Sporen gesprochene Geschichten in Umlauf gewesen, die sogenannten Rollersagen, und die Jovianer waren regelrecht verrückt danach.

Landwirtschaft

Landwirtschaft auf der Buntberginsel: Die Buntberghöfe und ihre Felder     [G]

Doch die Insel, auf der die Bunten Berge stehen und die deshalb Buntberginsel heißt, hat auch noch eine viel konkretere Bedeutung. Sie ist nämlich die fruchtbarste von allen Inseln des Archipels. Ihr Boden nimmt die jovianischen Ploppknollen am besten an, bzw. umgekehrt, die Ploppknollen den Boden. Was auf den hier angelegten Buntbergfeldern wächst und von den Buntbergbauern aus den Buntberghöfen gehegt und geerntet wird und ganz Jupolis ernährt, weil daraus die Batzen gemacht werden – das haben die Jovianer nicht hier vorgefunden, das haben sie von ihrem Mond mitgebracht.

Ploppknolle

Ploppknollenpflanze

Eine Ploppknolle sieht etwa aus wie eine Zwiebel. Aber was in ihr heran- und aus ihr herauswächst, ist eine eigenständige Pflanze, die man nicht abschneidet, sondern aus der Knolle herauszieht. Das macht ein mehr oder weniger hörbares „Plopp!“ – daher der Name. Die Knolle „gebiert“ also gewissermaßen das Gemüse. Und kaum ist es herausgeploppt, wächst schon das nächste nach.
Und dann ist die Buntberginsel noch die neue Heimat der Viecher. Was heißt „neu“ – nun schon seit Hunderten von Jupjahren ist sie das, bereits seit dem Großen Umzug.

Viecher

Viecher auf dem Ringelschwänzchen     [G]

Das „Viech“ ist ein bestimmtes Tier, nicht ein Tier im Allgemeinen. Es hat starke Ähnlichkeit mit unserer Kuh.
Es gibt eine These, die besagt, dass damals auf der Io das Viech das einzige dem Jovianer bekannte Tier war. Vom Dudel nämlich weiß man nicht (mehr) so genau, ob die Vorfahren der heutigen Jovis ihn bereits kannten. Also ob der Dudel auch schon auf dem Heimatmond Haustier war und von dort mitgebracht wurde. Wohl weiß man aber mit Sicherheit, dass die Jovis außer sich selbst auch die Viecher aus dem Inferno vom Mond auf den Planeten gerettet haben. Seither stauben diese auf dem Ausläufer der Buntberginsel vor sich hin, den man das „Ringelschwänzchen“ nennt (und daher die Viecher auch „Ringelviecher“). „Stauben“ tun sie deshalb, weil sie nicht grasen. Viecher fressen, anders als bei uns die Kühe, nicht Gras, sondern ernähren sich von aufgelecktem Staub.

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Blauberginsel

Überflug der Blauberginsel     [G]

Nach so vielen Beobachtungen und Betrachtungen sind wir fast schon froh, dass die Blauberginsel eine langweilige Insel mit langweiligem Gebirge darauf ist und ohne Erklärungen überflogen werden kann.

_einf_3__inselrund7Womit wir zurück zur Grünberginsel kommen, wo wir mit der Suche nach Bovianern unseren Inselrundflug begonnen hatten.
Hier nun will nur noch das Lachland Erwähnung finden. Mit seinen grellbunten Kabinen, auf die wir Menschen immer besonders aufmerksam werden, wegen ihrer ulkigen Form wohl. Dabei sind diese Kabinen für die Jovianer längst kaum mehr von Bedeutung.
Das Lachland war einst Zentrum verschiedener Vergnügungen. Derzeit allerdings kommt kaum mehr jemand hierher. Sind ja alle auf dem Pfad der Verwegenen auf der Rotberginsel zugange. Der Jovi sucht sich eben für jede Triebphase eine andere Hauptbeschäftigung aus.

Lachland

Das Lachland     [G]

Vorbei also die Zeit, als man noch dem Lachkabinenkitzeln frönte, in den Lachen badete oder sich durchs Lachlanddickicht fraß. Aber da sieht man gerade mal: Selbst auf einer so kleinen Inselgruppe, in die sich die Bevölkerung eines ganzen Mondes einpassen musste und innerhalb der eine so große Stadt wie Jupolis den meisten Raum einnimmt – selbst da ist noch Platz genug, dass man ganze Gegenden für relativ lange Zeit in die Bedeutungslosigkeit abrutschen lassen kann. Aber vielleicht nimmt sich ja eine spätere Generation dieser brachliegenden Gefilde wieder an, in einer künftigen Triebphase mit wieder ganz neuen Verwendungsabsichten. Warten wir’s ab. Jupjahrzehnte sind ja kurz.

So. Und wenn Sie nicht von hinten nach vorne zu lesen pflegen, sondern alle drei Teile unserer kleinen Einführung durchgegangen sind, sind Sie nun wissensmäßig bestens gerüstet für weiterführenden Stoff, wenn Sie mögen. Also entweder für die jovisophische Beschäftigung mit der jovianischen Kultur, sprich: das ernsthafte Studium der Enzyklopentalogie, oder die vergnügliche Lektüre von Erzählungen aus der Welt der Jovis, wie sie leiben und leben. Oder beides.
Außerdem können Sie Ihr neues Wissen gleich mal in einem Quiz unter Beweis stellen.

Jedenfalls vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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